Wetzikon - Ortsname
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Wetzikon ZH
- Wetzikon ZH, Bezirk Hinwil; Weihenchovan 1044[1][2][3][4] Wezzinchova 1044[5][6], Wezinkon 1217-22[7], Wecicon 1229[8], Wezzinchon 1232[9], Wetzincon 1235[10], Wezinchofen 1235[11], Wezinchoven 1244[12], Wetzinchoven 1244[13], Wezzinkoven 1256[14], Wezichofen 1269[15], Wecinkon 1270[16], Wezzinkon 1271[17], Wetzigken 1571[18], Bis ums Jahr 1800 Wezikon[19] Deutung: Der Name von Wetzikon bedeutet bei den Höfen der Leute des Wazo, Wezo.[20]
Ratpoldeschirichun 857-58,[21]Deutung = bei der Kirche des Ratpold ist der ursprüngliche Name von Oberwetzikon. Er ist nur bis 1320 belegt.
Adlige von Wetzikon tauchen im 11. Jahrhundert in den Urkunden auf. Der erste Beleg datiert von 1044 erwähnt in der Zeugenliste einer Urkunde drei Adlige namens Ruppolt, Udalrich und Buggo von Wetzikon („de Weihenchovan“).[22][23][24]
In der Schweiz enden viele Ortsnamen auf -ikon
In der Schweiz gibt es eine ganze Reihe von Ortsnamen, welche auf -kon, bzw. -ikon enden. In der Namenforschung spricht man von der Endung -ikon, denn sprachlich gesehen gehört das -i- ebenfalls zum Suffix (=Endsilbe) dieser Ortsnamen. Schaut man die Ortsnamen genauer an, fällt auf, dass auch beinahe alle diese Ortsnamen auf -ikon enden. Im Schweizer Telefonbuch sind (nach 2000) 94 Ortschaften mit der Endung -kon oder -ikon zu finden, wobei „nur“ eine auf -kon endet. Auffallend ist, dass die Orte hauptsächlich in den Kantonen Zürich und Aargau liegen, vereinzelt in den Kantonen Schwyz, Luzern, Thurgau und St. Gallen.
Zur Geschichte und damit auch Deutung der Endung -ikon in Schweizer Ortsnamen
Ortsnamen können oft einen Hinweis auf die Entstehungszeit des Namens geben. Gegründet wurden diese Orte in der Schweiz ab etwa dem 6. Jahrhundert n. Chr. von Einwanderern. Während die Kelten ihre Ortsnamen in der Regel aus Personennamen und der Endung -ako bildeten, bedienten sich die Alemannen[25], von Norden her kommend, eines Personennamens und der Endung -ingen und bezeichneten damit genaugenommen nicht den Ort selbst, sondern die dort wohnenden Leute. Nach einem ersten Siedlungsschub dehnten sich die Alemannen in die noch freigebliebenen Gebiete aus (ca. 7. Jh. n. Chr.). Jedoch enden die Leitnamen nun nicht mehr auf-ingen, sondern auf -inghoven: Ortsnamen auf -inghoven, die später teilweise zu -ikon und -iken verkürzt wurden, aber auch die auf unserem Raum selteneren auf -inghusen zeigen, dass man wohl schon zur -ingen-Namen-Zeit, jedenfalls bald nach der ersten Landnahme, auch das Wort Hof und Haus in der Namengebung verwendet hat. Analog könnte man den Ortsnamen Wetzikon auf einen Hof eines alemannischen Siedlers namens Wezo zurückführen. Da sich die Endung im Gebiet des heutigen Kantons Zürich fast ausnahmslos zu -ikon (mundartlich „-ike“) verkürzt hatte, gibt es dort heute auch auffallend viele Ortschaften mit dieser Endung.
Siehe auch
Literatur im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
Titel | Typ | Autor(in) | Jahr | Verlag | DK-Ziffer | Zugang |
---|---|---|---|---|---|---|
1200 Jahre Hinwil - 10. September 745 bis 10. September 1945 | Karl Werner Glaettli | 1945 | Buchdruckerei Wetzikon | 903 HINW | frei zugänglich | |
9000 Orts- und Flurnamen | Buch gedruckt | Armin Sierszyn | 2021 | Verlag Zürcher Oberländer | 803.02 | frei zugänglich |
Antiquarische Gesellschaft Hinwil 1943 | Karl Werner Glättli und andere | 1944 | Aktienbuchdruckerei Wetzikon und Rüti | 903 HINW | frei zugänglich | |
Die Flurnamen der Gemeinde Urdorf | Broschüre | Christian Stamm | 1976 | Gemeinderat Urdorf | 803.02 | frei zugänglich |
Die Flurnamen der Gemeinde Wildberg | Broschüre | Paul Flaad | 1980 | Gemeinderat Wildberg | 903 WILD | frei zugänglich |
Neues Schweizerisches Orts-Lexikon mit Verkehrs-Karte | Buch gedruckt | Arthur Jacot | 1933 | Gebrüder Frey und Kratz | 03 | frei zugänglich |
Ortsnamen Strukturen und Schichten in den Siedlungs- und Flurnamen der deutschen Schweiz | Buch gedruckt | Paul Zinsli | 1975 | Verlag Huber & Co. AG Frauenfeld | 803.02 | frei zugänglich |
Schweizerisches Orts-Lexikon mit Kartenwerk | Buch gedruckt | Arthur Jacot | 1913 | Edward Erwin Meyer Aarau | 03 | frei zugänglich |
Volkstum der Schweiz Band 7 | Buch gedruckt | Wilhelm Bruckner | 1945 | Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde | 803.02 | frei zugänglich |
Vom Dräckloch i Himmel | Buch gedruckt | Viktor Weibel Albert Hug | 2012 | Kuratorium Schwyzer Orts- und Flurnamenbuch | 803.02 | frei zugänglich |
Von Angst und Not bis Zumpernaul | Buch gedruckt | Inga Siegfried-Schupp | 2024 | Chronos Verlag Zürich | 90 | frei zugänglich |
Wappen Orte Namen Geschlechter | Buch gedruckt | Hans Kläui | 1981 | Antiquarische Gesellschaft Zürich | 929 | frei zugänglich |
Zürcher Oberländer Urlandschaft | Buch gedruckt | Jakob Zollinger | 1983 | Druckerei Wetzikon | 903 UR | frei zugänglich |
Zürcher Ortsnamen Entstehung und Bedeutung | Broschüre | Hans Kläui Viktor Schobinger | 1989 | Zürcher Kantonalbank Zürich | 803.02 | frei zugänglich |
Zürcher Ortsnamen Entstehung und Bedeutung 1985 | Broschüre | Viktor Schobinger Hans Kläui | 1985 | Zürcher Kantonalbank Zürich | 803.02 | frei zugänglich |
Weblinks
- Offizieller Webauftritt der Stadt Wetzikon, aufgerufen am 13. Dezember 2017
- Wetzikon in Wikipedia, aufgerufen am 13. Dezember 2017
- Audio-Erklärung, Erstausstrahlung 12. Februar 2009 auf DRS1, aufgerufen am 1. Oktober 2023
- Website Schweizerische Ortsnamenforschung Schweizerisches Idiotikon, Auf der Mauer 5, CH-8001 Zürich, aufgerufen am 4. April 2017
- Website Ortsgeschichtliche Sammlung Seebach, Ortsnamen, aufgerufen am 4. April 2017
- Karte Siedlungsnamen im GIS-Browser Kanton Zürich, aufgerufen am 28. Februar 2024
Ansichtskarten
Einzelnachweise
- ↑ Jakob Streuli, Die Freiherren von Wetzikon und von Kempten, Seite 57
- ↑ Beat Frei, Wetzikon Eine Geschichte, Seite 52
- ↑ Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich. Herausgegeben von einer Commission der Antiquarischen Gesellschaft in Zürch, bearbeitet von Dr. J. Escher und Dr. P. Schweizer, 1888-1890, Seite 406
- ↑ Die Ortsnamen des Kantons Zürich. Aus den Urkunden gesammelt und erläuter von Dr. H. Meyer, 1849, Seite 67
- ↑ Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Seite 505
- ↑ Felix Meier, Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 275
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Seite 505
- ↑ Felix Meier, Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 275
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Felix Meier, Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 275
- ↑ Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Seite 505
- ↑ Felix Meier, Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 275
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Felix Meier, Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 275
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Kläui Hans, Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, Entstehung und Bedeutung, 1989
- ↑ Wetzikon - Eine Geschichte, Beat Frei, 2001, Seite 52
- ↑ Jakob Streuli: Die Freiherren von Wetzikon und von Kempten, 1991, Seite 57
- ↑ Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 40, (1958-1961), Die Zeugenliste der Hunfried-Urkunde von 1044
- ↑ Die alemannische Besiedlung erfolgte in Gebiet der heutigen Schweiz vom späten 5. bis ins frühe 8. Jahrhundert mehr oder weniger von Norden nach Süden
- Boesch Bruno: Kleine Schriften zur Namenforschung, 1981
- Schobinger Viktor: Zürcher Ortsnamen, 1989.
- Zinsli Paul: Ortsnamen, 1971.
- Schweizer Telefonbuch nach dem Jahr 2000
- Wetzikon eine Geschichte, Beat Frei, 2001, Seiten 50-54
- Website www.baselland.ch/055-htm.287392.0.html (2013 nicht mehr aktiv)