Tösstalstrasse 38

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2021
2021


Chronik Rosenheim

Lage der drei Kemptner Gerichtshäuser auf dem geometrischen Plan von 1820

Hier soll die ehemalige Zehntenscheune des Oberhauses gestanden haben (auf Plan von 1820 mit den drei Junkernsitzen in Kempten als X den = Scheune vermerkt).[1][2]

Felix Meier beschreibt in seiner Geschichte von Wetzikon den Standort östlich vom Rosenheim als eines der Junkernhäuser, das „obere“. Das von Junker Georg Blarer um 1550 erbaute Oberhaus sei 1844 abgebrannt. Nördlich davon soll die zum Oberhaus gehörende Zehntenscheune gestanden haben.[3]

1705 Erstellungsjahr.[4]

Bis 1836 Im Grundprotokoll eingetragen als Scheune und Schopf, ab da als Wohnhaus.[5]

1841 Kaspar Klaus, Kempten ist Eigentümer von: 1 doppeltes Wohnhaus mit Scheune nebst Land.[6]

1844 Verkauft an Hs. Jakob Müller, Vater, Bäcker, Kempten.[6]

1853 Übergang durch Erbfolge auf die Kinder: 1. Hs. Jakob Müller (*1810) 2. Regula Mannhard-Müller (*14. Februar 1813†29. Juni 1899) 3. Heinrich Müller (*1817) 4. Johannes Müller (*1820).[6]

1854 Durch Erbteilung an Heinrich Müller (*1817).[6]

1875 Verkauf an Johannes Weber, Wegknecht, Kempten.[6]

Übersicht Kempten, 1971

1880 Verkauft an Johannes Graf, Mühle, Heinrich Rüegg, Weinschenk Talhof und Hans Heinrich Müller, Gemeinderat.[6]

1885 Durch Teilungsvertrag an Johannes Graf, zur Mühle, übergegangen.[6]

1937 bis 1940 Riegel aufgedoppelt, inwendig in der Sprache dieser Jahre renoviert (kostbare Balkenverschalungen).[5]

1973 Südliche Traufseite Erdgeschoss zwei Stuben mit Kachelöfen von 1885 und aus der Jahrhundertwende des 19./20 Jh.[5]

Wandbilder im Museum Wetzikon

Im oberen Gang malten im Rosenheim beherbergte Wandergesellen drei Wand-Ölbilder: Schwarzwaldlandschaften und Österreich, mit Kurzifix und Schneebergen, dezent in dunklen Farben- vielleicht Jahrhundertwende. Das Bild Die Mühle im Schwarzwald zog Maler Müller auf Holz auf. 2003 kamen die Wandmalereien infolge von Renovationsarbeiten ins Museum Wetzikon.

Spezielles, Flarzhaus Villa

1849 Hs. Heinrich Müller, Küfer Heinrichen sel. Sohn, Kempten, ist Eigentümer von: 1 Wohnhaus mit Scheune nebst Land; 1 halbe Schaune nebst Land; 1 halbe Scheune nebst Land.[7]

Villa Kempten

1889 Hs. Heinrich Müller gestorben, Übergang auf dessen Söhne: 1. Rudolf Müller (*1835) 2. Hs. Jakob Müller (*1848), Kempten Wetzikon.[7]

1914 Die Erben des am 12. September 1914 verstorbenen Hs. Jakob Müller treten dessen Miteigentumsanteil ab an Rudolf Müller, so dass letzterer Alleineigentümer wird.[7]

1919 Das Gebäude wird abgetragen.[7]

Villa Kempten, Küfer Rudolf Müller

Werner Altorfer: Als Wetzikon noch ein Dorf war

Schon Jakob Messikommer beschrieb dieses Tätschhaus reinsten Wassers, Villa genannt. Es stand bis 1919 vor dem Rosenheim in Kempten, also Tösstalstrasse 38. Hätte man es einfach so erhalten, wie es Küfer Ruedi Müller benützte, samt dem Geissbock-Gestank, des Zulaufs wäre dieses Museum sicher. Falläden ob den fein gesprossten Fenstern, Butzenscheiben (ob dem Stall), strohgeflochtene Beycher für die Bienen, hölzerne Gerätschaften und ein kunstvoll aufgesetzter Kamin. Alles Wasser stammte aus dem nahen Bach. Schade, dass wir nicht eintreten können![8]

Literatur

  • Zollinger Jakob, Hasler Emil: Zürcher Oberländer Riegelhäuser, Wetzikon 1972, DK 728

Ansichtskarten

Fotos

Lage

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Einzelnachweise

  1. Plan Diezinger, 1820
  2. Heimatspiegel März 1979
  3. Felix Meier: Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 75
  4. GIS Stadt Wetzikon, aufgerufen am 29. September 2021
  5. 5,0 5,1 5,2 Inventar Denkmalpflege 1973 Inv. Nr. 8/433
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 Abschrift aus Grundprotokoll, Kopie im Strassenarchiv Ortsgeschichte Wetzikon
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Abschrift Grundprotokoll, Kopie im Strassenarchiv (Tösstalstrasse 38), Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  8. Werner Altorfer: Als Wetzikon noch ein Dorf war, Seite 58
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