Farbstrasse 1
Chronik
1758 Erbaut von Meister H.J. Weber, Färber von Dürnten.[1]
1843 Hauptmann Heinrich Wirz, Färber in Wetzikon, wird Eigentümer „eines Wohnhauses samt einer Blaufärberei, einer Scheune mit Stallung“.
1861 Neu im Grundbuchprotokoll eingetragen: 1 Kellergebäude, 1 Blaufarbgebäude. Verkauf 1861 an Sohn: Hauptmann Joh. Heinrich Wirz, Färber, Wetzikon
1868 Infolge Konkurs Übertragung an Gustav Tobler-Schellenberg, im Grundthal, Wetzikon und übergibt sie käuflich einem Friedrich Asper in Zürich-Wollishofen. Die Färberei geht ein.[1]
1870 Infolge Konkurs geht die Liegenschaft an die Kinder des Hauptmann Joh. Heinrich Wirz, die das Haus verkaufen.
1872 An Sekundarlehrer Johannes Beglinger von Mollis für 24'000 Franken.
1896 Das Wohnhaus mit Werkstatt übernimmt Bildhauer Jakob Müller aus Rüti.
1898 Das andere Wohnhaus mit Scheune besitzt Gottfried Anderegg-Beglinger, Bankdirektor.
1899 Kauft Heinrich Gretler, Apotheker in Oberwetzikon, das Haus zur Farb und drei Jahre später das Wohnhaus mit Werkstatt.
1901 Die Firma Gretler und Weber-Büeler & Co. richten im Haus zur Farb eine Fabrik für elektrische und chemische Produkte sowie comprimierte Gase - Wasserstoff und Sauerstoff - ein. Der Anbau dient als Accumulatorenraum.
1902 Gretler und Weber geben sich ein Statut unter der Bezeichnung Elektrizitätswerk Wetzikon.
1917 Die Gemeinde erwirbt nach jahrelangem Hin und Her das privat betriebene Elektrizitätswerk mit: 1 Wohnhaus, 1 Maschinenhausanbau mit Zinne, 1 Wohnhaus etc.
1956 Die Gemeinde überlässt der Antiquarischen Gesellschaft Wetzikon die Räume in der „Farb“ zur Einrichtung des Ortsmuseums. Bisher hatten das Bauamt oder der Frauenverein (als Brockenstube) die Räume genutzt. An die Umbaukosten von 12'500 Franken leistet die Gemeinde 10'000 Franken.
1982 In der Abstimmung vom 6. Juni wird dem Renovationskredit und dem Ausbau beider Häuser für Ortsmuseum, Chronikstube und Wohnungen zugestimmt.
1983 Das Ortsmuseum wird geräumt. Ein Auto des Zivilschutzes und einige Helfer spedieren die Sachen in den Luftschutzkeller des Schulhauses Bühl in Unterwetzikon.
1983 bis 1984 Totalrenovation mit Kosten von 1,5 Millionen Franken. Die „Blaufarb“ kommt zum Museum. Im vorher leer gestandenen Dachstock entstehen zwei Wohnungen.
1984 Die Chronikstube zieht in die Zweizimmerwohnung im 1. Stock auf der Westseite des Haupthauses.
1985 Das Ortsmuseum bezieht die neu gestalteten Räume unter Einbezug der „Blaufarb“ an der Ecke Farbstrasse/Tödistrasse. Dem Architektenteam Bührer, Brandenberger & Partner AG, Architekten + Raumplaner in Wetzikon ist es gelungen, den bestehenden Charakter des Gebäudes möglichst wenig zu verändern, jedoch das Raumangebot erheblich zu vergrössern. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ist es gelungen, das „Haus zur Farb“, als eines der schönsten Wetziker Häuser herzurichten.
2000 Sanfte Aussenrenovation, um Schäden am Holzwerk zu verhindern. Kosten 44'000 Franken.
2002 Erweiterung Museum durch Nutzbarmachung des ersten Stockwerkes des Riegelhauses.
Balkenspruch
Bei der Renovation konnte der schöne Riegel auf der Südseite vom Verputz befreit werden. Auf der Nordseite wurde unter dem Vordach ein Balkenspruch freigelegt mit folgendem Text:
- O Herr Hebe An zu Sägnen den Bauh deines Knechts Und Waß darinen ist Däñ waß duh Herr Sägnist • daß ist und Bleibt Gesägnet Ewiglich
- Dißer Bauh hat Laßen bauwen • Meister Jacob Wäber Fäber Zu Wetzicken
- Zimber und Bauh Meister warre Marx Rüegg von Berschencken
- Und Wurde Auff gericht Den • 23 • Tag Brachmonat Ano • 17 • 58 amen[2]
Tafel Kulturgüterschutz
1758 liess Färbermeister Hans Jakob Weber ein stattliches Wohn- und Arbeitshaus bauen, wo er seinen Beruf als Blaufärber ausüben konnte (siehe Balkenspruch). Nach diversen Besitzerwechseln eröffnete Apotheker Heinrich Gretler 1899 in diesen Gebäuden das erste Elektrizitätswerk Wetzikons, das mit einem „Petrol-Explosionsmotor“ betrieben wurde. 1917 übernahm die Gemeinde die Liegenschaft, in welcher seit 1985 das Ortsmuseum Wetzikon seinen Sitz hat.[3]
Spezielles
- Frühere Eintragungen: Farb Farbstrasse 1, Blaufarb Tödistrasse 2
- Kantonales Schutzobjekt Inventar-Nummer 172
Siehe auch
Literatur
- Leider finden sich keine Quellen zur Hausgeschichte.
- Heimatspiegel April 2010 Das Oberland macht „Blauen“. Färbereien - einst der grösste Manufakturzweig im Zürcher Oberland.
Kunst
Fotos
Weblinks
- Offizielle Website Museum und Museumsverein Wetzikon (Zugriff Juli 2012)