Feinspinnerei Frid. Schuler-Schmid

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1902
1Fridolin Schuler.jpg

Firmengeschichte

1874 Der Glarner Fridolin Schuler-Schmid (*13. März 1823†10. Mai 1906) erwirbt am 13. Mai von Gustav Tobler die Baumwollspinnerei Tobler im Grundthal; Schuler baut im gleichen Jahr eine „Turbine mit Dampfheizungsofen“.[1]

1876 Wird ein Wohnhaus mit Veranda erstellt.[1][2]

1881 Susanna Schuler, geb. Schmid (*1828), Ehefrau des Fridolin Schuler von Glarus im Grundthal, verstirbt.[3]

1885 Fridolin Schuler erwirbt die Baumwollspinnerei St. Ingbert im Saarland. Caspar Schuler heiratet Clara Suter in St. Gallen und zieht für einige Zeit nach St. Ingbert, wo er den Bau der Fabrik und deren Installation leitet und das Unternehmen in Betrieb setzt. Gemäss Austausch mit dem Heimat und Verkehrsvereins St. Ingbert ist im Ortsfamilienbuch Johann (Jean) Schuler, Sohn des Fridolin Schuler, wohnhaft in St. Ingbert als Besitzer der Baumwollspinnerei aufgeführt.[4][5]

1886 Geburt von Heinrich Schuler am 14. April, Sohn des Joh. Heinrich Schuler-Honegger (*1856) und Bruder von Walter Schuler-Fezer (*1891).[6]

1892 Geburt von Max Schuler am 10. April, Sohn des Caspar Schuler-Suter.[6]

1894 Geburt von Bruno Schuler, Sohn des Caspar und der Clara geb. Suter, am 27. September.[7]

1897 Fridolin Schuler-Leuzinger (7. September 1849†12. April 1922), Sohn des Fridolin Schuler-Schmid, ersteigert die Baumwollspinnerei Rüti GL.[8]

1898 Geburt der Elisabetha Schuler am 7. November, Tochter des Johann (Jean) Schuler-Fehser, in St. Ingbert.[9]

1901 Johann (Jean) Schuler-Fehser, St. Ingbert, Sohn des Fridolin Schuler-Schmid, stirbt am 28. Januar im Alter von 41 Jahren.[10][9]

1906 Bis zu seinem Tode genoss Fridolin Schuler, der „mit spartanischer Härte erzogen wurde“, als Glarner Naturell und Unternehmer dank unerhörter Arbeitsintensität hohe Achtung im In- und Ausland.

Nun übernehmen die Söhne Caspar Schuler-Suter (*1854†1925) und Joh. Heinrich Schuler-Honegger (*1856†1948) die Führung der Spinnerei.[11][12]

1918 Heiraten (Fridolin) Heinrich Schuler von Glarus und Alice Nelly Braschler von Wetzikon und Uster, beide in Wetzikon.[13]

1922 Am 12. April stirbt Fridolin Schuler-Leuzinger (*7. September 1849), Sohn von Fridolin Schuler-Schmid, im 73. Lebensjahr.[14][8]

1925 Am 23. Dezember verstirbt Caspar Schuler-Suter.[15]

Die Baumwollspinnerei St. Ingbert scheidet aus dem Wetziker Unternehmen aus.[16]

1926 Aus der Kollektivgesellschaft unter der Firma Schuler & Co. (Baumwollspinnereien) in Wetzikon ist der Gesellschafter Caspar Schuler-Suter infolge Todes (Dezember 1925) ausgeschieden. An dessen Stelle tritt (Fridolin) Heinrich Schuler-Braschler von Glarus in Wetzikon (bisher Prokurist) als Gesellschafter in die Firma ein. Max Schuler-Honegger (Sohn von Caspar Schuler-Suter) und Frau Beda Schuler geb. Honegger, beide von Glarus in Kempten-Wetzikon, haben unter der Firma Max Schuler & Co. in Wetzikon, eine Kommanditgesellschaft eingegangen. Natur des Geschäftes=Garne.[17]

Baumwollspinnerei St. Ingbert, Aktiengesellschaft in Glarus. Sitz in Glarus. Zweck: Erwerb und Betrieb von Spinnereien und Textilfabriken und Handel in Textilien aller Art. Aktienkapital: 1'000'000 Franken. Die Gesellschaft übernimmt von Max Schuler & Co. in St. Ingbert die Baumwollspinnerei sowie sämtliche Vorräte in Kempten-Wetzikon. Verwaltungsrat: Max Schuler, Fabrikant, in Kempten (Zürich); Bruno Schuler, Privatier, in Zürich; Rudolf Honegger, Kaufmann, in Thalwil; Josef Manzinali, Kaufmann, in Zürich.[18]

1928 Infolge Abtretung vom 23. Dezember geht die Firma ins Alleineigentum des Joh. Heinrich Schuler-Honegger über.[19]

1934 Der Wetziker Betrieb, in welchem Schussgarne von Nr. 130 bis 180 hergestellt wurden, wird eingestellt; das Fabrikgebäude abgerissen; das Büro bleibt bestehen.[1]

1937 Verstirbt Clara Schuler-Suter im 78. Altersjahr, Ehefrau des Caspar Schuler-Suter.[20]

1941 Verstirbt Nelly Schuler-Braschler.[21]

1944 Ein verheerendes Unwetter beschädigt die Baumwollspinnerei in Rüti GL, wo 16‘200 Spindeln und 210 Webstühle in Betrieb standen.[1]

Abbruch 1949

1947 Verstirbt Heinrich Schuler-Braschler am 14. April.[22]

Nach dem Tode von Heinrich Schuler-Braschler (*14. April 1886†3. August 1947) in Walfershausen, übernimmt Bruder Walter Schuler-Fezer (*1891†1966) die Firma, in die auch Walters Sohn, Walter Schuler-Kofel (*1920) eintritt.[1]

1948 (Johann) Heinrich Schuler-Honegger stirbt im August.[23][24][25]

Bruno Schuler, Ingenieur in Zürich, Sohn des Caspar Schuler-Suter, verstirbt am 8. November im 55. Lebensjahr. Er hinterlässt dem Kreisspital Wetzikon ein Legat von 583'614 Franken.[26][27]

1965 Unter Walter Schuler-Fezer (*25. Juni 1891†24. Dezember 1966) entwickelt sich die Baumwollweberei Rüti GL zu einer hochmodernen Vollautomaten-Weberei.[28]

1966 Stirbt Walter Schuler-Fezer.[29][30]

1969 Am 27. Mai stirbt Max Schuler-Honegger (*10. April 1892†27. Mai 1969), Sohn des Caspar Schuler-Suter.[31]

1979 Verkauf der Liegenschaften aus Konkursmasse Schuler. Liste der durch die ausserordentliche Konkursverwaltung in Wetzikon betroffenen Grundstücke:

1. Wohnhaus mit Garage, Hittnauerstrasse 60
2. 5940 m² Wiese im Langenloo, Neugrund
3. Wohnhaus, Scheune etc. mit 6999 m² Grundfläche, Wiesland und Industriezone, Grundthal
4. 7005 m² Garten und Wiese in Robenhausen
5. Wohnhaus mit Hofraum, Wiese, 4828 m², Grundhalden
6. 1146 m² Wiese im Neugrund
7. Scheune und Hofraum, ca. 5900 m² im Neugrund
8. Div. Parzellen Streueland, Himmerich, Robenhauserried
Schätzungskosten ca. 1‘278‘000 Franken, zuzüglich Notariatskosten, Grundbuchgebühren, Handänderungssteuern.[32]
  • Zusammenfassung von Josef Lauber, Alt-Posthalter, Oberwetzikon, 2006/2007

Zum Tode von Fridolin Schuler-Schmid

Heute verstarb nach kurzer Krankheit Herr Fridolin Schuler, (geb. 14. März 1823) Fabrikbesitzer im Grundthal im Alter von 83 Jahren 1 Monat und 27 Tagen. Herr Schuler war Fabrikant durch und durch; die Arbeit war ihm das Leben. In seinen jüngeren Jahren Dessinateur siedelte er, da die Druckerei im Glarnerland im Niedergang begriffen war, Mitte der 70er Jahre nach Wetzikon über, wo er die Feinspinnerei des Oberst Tobler im Grundthal gekauft hatte, wie er selbst sagte, viel zu teuer. Seiner Energie und seinem rastlosen Fleisse gelang es nicht nur, das hiesige Geschäft lukrativ zu gestalten, sondern er errichtete auch in St. Ingbert bei Saarbrücken eine grosse Spinn- und Weberei und erwarb sich die grosse Spinnerei Rüti bei Linthal Glarus. Herr Schuler gehörte noch der alten Generation der Fabrikanten an, wusste, wie er selbst in der Arbeit seine Freude fand, auch den Fleiss der Arbeiter zu schätzen gab Freude, sich vor allem in seinen Söhnen verständnisvolle, tatkräftige Mitarbeiter erzogen zu haben. Persönlich einfach, anspruchslos, ein treuer Vater, wollten ihm die modernen Bewegungen des sozialen Lebens nicht zusagen, ohne dass er aber mit seinen Äusserungen hervortrat. Er erfreute sich bis vier Wochen vor seinem Tode der besten Gesundheit und ungebrochenen Tatkraft, war aber im Begriff nach St. Ingbert abzureisen, als ganz plötzlich ein Blasenleiden sich einstellte, das dann auch seinem Leben ein Ende bereitete.[33]

Fabrikordnung

Siehe auch

Dokumente

Fotos

Spinnereien

Familie

Allgemeines

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Chronik von Wetzikon, 1951 bis 1958, im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon, Eintrag Pfarrer Kaspar Honegger
  2. Abschrift Grundprotokoll, Kopie im Geschäftsarchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  3. Der Freisinnige Nummer 8, 18. Januar 1881
  4. Der Freisinnige, Nummer 132, 10. November 1885
  5. Der Freisinnige Band 63, Nummer 301, 26. Dezember 1925 - Nachruf Caspar Schuler-Suter
  6. 6,0 6,1 Kartei Archiv Ortsgeschichte Wetzikon, Verstorbene aus Heimatspiegel
  7. Der Freisinnige Nummer 119, 12. Oktober 1894
  8. 8,0 8,1 Veronika Feller-Vest: Schuler, Fridolin, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31. Januar 2018, aufgerufen am 10. Dezember 2024
  9. 9,0 9,1 Ortsfamilienbuch der Stadt St. Ingbert, Kopie im Gewrbearchiv, erhalten von Konrad Weisgerber, Vorsitzender des Heimat und Verkehrsvereins St.Ingbert (2024)
  10. Der Freisinnige Nummer 12, 30. Januar 1901
  11. Tagesanzeiger vom 30. März 1977
  12. Der Freisinnige, Nummer 54, 11. Mai 1906 Ausgabe 03 - Nachruf Fridolin Schuler-Schmid
  13. Der Freisinnige Nummer 68, 22. März 1918
  14. Neue Zürcher Zeitung, Nummer 501, 15. April 1922
  15. Der Freisinnige Band 63, Nummer 300, 24. Dezember 1925
  16. Chronik Bezirk Hinwil, 1944, Seite 152
  17. Der Freisinnige, Nummer 69, 24. März 1926
  18. Der Bund, Band 77, Nummer 348, 18. August 1926
  19. Abschrift Grundprotokoll, Kopie im Gewerbearchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon.
  20. Der Freisinnige Nummer 239, 13. Oktober 1937 Ausgabe 02
  21. Der Freisinnige Band 89, Nummer 187, 13. August 1941
  22. Der Freisinnige Nummer 179, 5. August 1947 Ausgabe 02
  23. Der Freisinnige Nummer 189, 16. August 1948 Ausgabe 02
  24. Der Freisinnige, Nummer 189, 16. August 1948
  25. Neue Zürcher Zeitung, Nummer 1714, 17. August 1948
  26. Der Freisinnige Nummer 262, 9. November 1948
  27. Chronik von Wetzikon, 1951 bis 1958, Blatt 225
  28. Chronik von Wetzikon, 1966
  29. Tages-Anzeiger vom 30. März 1977
  30. Neue Zürcher Zeitung, Nummer 5588, 27. Dezember 1966
  31. Neue Zürcher Zeitung, Nummer 319, 29. Mai 1969
  32. ZO vom 04. Mai 1979
  33. Chronik von Wetzikon, 1906, im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  34. Der Freisinnige, Band 63, Nummer 301, 26. Dezember 1925, Nachruf Caspar Schuler-Suter
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