IWAZ
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Iwaz - Schweizerisches Wohn- und Arbeitszentrum für Mobilitätsbehinderte
Das IWAZ wurde am 27. November 1967 als private Stiftung gegründet. Das Leitbild des IWAZ ist Integration statt Ausgrenzung.
Im Dorfteil Medikon kaufte die Stiftung ein Grundstück mit 7000 Quadratmetern Bauland. Mit der finanziellen Mitwirkung der Invalidenversicherung (IV), verschiedenen Ostschweizer Kantonen und grosszügiger Spendenzusagen der Bevölkerung und Industriebetrieben konnte mit dem Bau eines Zentrums begonnen werden. Am 1. Oktober 1973 konnten die ersten Menschen mit schweren Behinderungen im neu erbauten Zentrum einziehen. Das IWAZ bot anfänglich Platz für 35 Bewohnerinnen und Bewohner, und für 50 Mobilitätsbehinderte einen Arbeitsplatz und Werkstätten. Das Zentrum an der Neugrundstrasse 4 wurde in mehreren Etappen ausgebaut und bietet 2012 auf 21'000 Quadratmetern für 170 Menschen Platz. Rund 120 Mitarbeiter stellen die nötige Infrastruktur, den Pflegedienst, die Verwaltung sowie die Gastrobetriebe sicher. Das IWAZ gehört zu den Schweiz weit führenden Institutionen dieser Art.[1]
Chronik
1950 und 1960 In Vevey (1950) hat die Schweizerische Vereinigung der Gelähmten ihr erstes Heim, in Gwatt bei Thun (1961) mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Invalidenhilfe ihr zweites Wohn- und Arbeitsheim eröffnet.[2]
1969 Platz für ein drittes Heim wird im Raume Ostschweiz gesucht und in Wetzikon gefunden; die Stiftung Schweizerisches Wohn- und Arbeitsheim für körperlich Schwerbehinderte Wetzikon besitzt 7000 m² Bauland in Medikon. Das Heim wurde von Architekt Alfred Altherr (Forch) projektiert, die Pläne von den Zürcher Architekten H.U. Hofstetter und E. Bindschedler als Bauleiter durchgeführt und von der Invalidenversicherung gutgeheissen: ein Heim für 26 Pensionäre in Einzelzimmern (im südöstlichen Gebäude) und eine Werkstätte für 50 Arbeitsplätze (im nord-westlichen Flachbau). Aufnahmebedingungen: normal intelligente, körperlich schwer behinderte Männer und Frauen im erwerbsfähigen Alter. – Die Invalidenversicherung trägt maximal 50% an die Baukosten bei; 25% oder 900'000 Franken muss die Stiftung noch „erbetteln“.[3][4]
1972 Seit September 1972 ist Verwalter Sepp Aebi angestellt, der Erfahrungen in verschiedenen Heimen gesammelt hat, damit sich die Behinderten wohl fühlen sollen. – Ab Oktober können die ersten Heimbewohner an für sie eingerichteten Arbeitsplätzen ihre Arbeit aufnehmen. – Für die Freizeit stehen bereits Bibliothek, Schwimmbad, Gymnastik und Bastelraum zur Verfügung.[5]
1973 Der Rohbau nimmt konkrete Formen an; Hauptgebäude und (Personal) Restaurant sind bezugsbereit. Bereits hat die Firma Zellweger AG in Uster in grosszügiger Weise ihre Zusammenarbeit zugesagt. – Von fehlenden drei Millionen Franken werden 800'000 Franken sofort benötigt; Spendenaufrufe ergehen an Behörden und Zürcher Oberländer Bevölkerung, von welcher das IWAZ viel Sympathie und Unterstützung erfährt. Am 1. Oktober 1973 ziehen die ersten Schwerbehinderten ein. In den hübschen, geräumigen Einzelzimmern finden sich auf die Behinderten abgestimmte Armaturen und Einrichtungen, von Wäscheabwurfschacht, Türgriffen, Radio / TV Anschluss bis zur Liftbedienung. Ess- und Aufenthaltsräume sind schön und behaglich. Die vom Behinderten geleistete Arbeit wird angemessen entlohnt, dadurch bestreitet er seinen Lebensunterhalt selbst. Vorerst funktionieren vier untereinander unterirdisch verbundene Trakte.[6][7][8]
1974 Im ursprünglich Wohn- und Arbeitsheim Medikon genannten Heim für körperlich Schwerbehinderte arbeiten Mitte Jahr ungefähr 30 interne und 20 externe Pensionäre in zwei gut beleuchteten, mit allen möglichen Kleinmaschinen ausgerüsteten Werkstätten an sehr vielseitigen Arbeiten. Eine Aufnahmekommission, der (wie auch dem Stiftungsrat) körperlich Behinderte angehören, entscheidet, wer Aufnahme finden soll. Die Auswahl ist nicht willkürlich, umgekehrt wichtig für das Wohlfühlen der Pensionäre. Geistig und körperlich Behinderte werden anderen, für sie zugeschnittenen Heimen zugewiesen. Werkstättenleiter René Rieder hat zurzeit Aufträge, vorwiegend einfache mechanische Arbeiten, Pack- und Klebearbeiten von Zellweger AG Uster, Kemp AG Wetzikon, Colgate Palmolive Wetzikon und Schulthess AG Wolfhausen. Ein Arbeiter mit nur einem Arm bearbeitet Metallringe auf den Zehntel Millimeter genau, an anderer Stelle werden Elemente für Strom-Rundsteuerungen auf Hundertstel Millimeter genau angefertigt. – Sehr geschätzt wird von den Pensionären das wunderschöne Hallenbad mit Wassertemperatur von 30 Grad, mit Einrichtungen, die auch Schwerbehinderten den Genuss des Bades ermöglichen. Der initiative Leiter des Wohn- und Arbeitsheimes, Sepp Aebi, legt Wert darauf, dass körperlich Behinderte nicht bedauert werden möchten. Ihr schwieriger Weg sollte Verständnis finden, dass ihre Entwicklung in vielen von ihnen unabhängigen Fakten liegt.[9]
Am Samstag, 8. Juni 1974, trifft sich eine grosse Festgemeinde im Garten vor dem IWAZ. Der selber seit seinem 24. Altersjahr an den Rollstuhl gebundene Schaffhauser (Spitalseelsorger) Pfarrer Walter Gasser, Präsident des Stiftungsrates, durfte „viel Prominenz“ begrüssen, darunter Frau Lorly Brugger, in Vertretung des amtierenden Bundespräsidenten Ernst Brugger. Pfarrer Gasser unterstrich den Wunsch der Behinderten nach Kontakt mit Mitmenschen als etwas Lebenswichtiges. Besonders verdankte er die von der Gemeinde Wetzikon erfahrene grosszügige Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft. Der Berner Dr. Morell, Senior des Stiftungsrates und jederzeit wertvoller Berater, hob zwei Faktoren besonders hervor: den Willen der Behinderten zur Selbsthilfe und die Bereitschaft der Öffentlichkeit, diesen Willen zu unterstützen.[10]
In der Aula der Kantonsschule wird die hinterste Besucherreihe (Theater, Konzerte) für Rollstuhlfahrer zugänglich gemacht. Die Sektion Zürich des TCS schenkt via Pro Infirmis und Rotem Kreuz dem IWAZ einen Kleinbus mit Hebebühne für Rollstuhlpatienten. Robank Schulkinder der Klassen 1 – 3 von Lehrerin Trudi Notter zeichneten und malten Bilder, die sie Erwachsenen der Umgebung verkauften, um den Erlös dem IWAZ auf den Chlaustag hin zu schenken. – Umso überraschter waren sie, am 6. Dezember vom stimmgewaltigen Chlaus nicht nur die „Leviten“ zu hören, sondern selbst von ihm mit einem herrlich duftenden Grittibänz beschenkt zu werden! – Ein Pensionär beantwortete die Frage vom Chlaus, ob es ihm im IWAZ gefalle, mit: „Momoll, ich bin mit em Herr Aebi z’friede“. Bereits die zweite Weihnachtsfeier im IWAZ wurde zu einem besonderen Erlebnis: 14 „Confrères der Jet Chuchi Kloten“ zauberten ein grossartiges Menü für alle Pensionäre und Gäste auf die Tische. Damit nicht genug übergab ihr „Herr Oberst“ Karl Bürki dem Hausvater Sepp Aebi ein Couvert „mit dickem Inhalt“: man habe gehört, der Hausarzt, Dr. E. Corrodi, befürworte ein Kippbett für die Therapie. (Sepp Aebi: „Soviel Guttun wirkt zuerst wie ein Schock!“) Die Schüler von Trudi Notter führten ein eigens eingeübtes Weihnachtsspiel auf, das, gerade durch die kindlich ehrliche Art der ausdrucksstarken Unbefangenheit bei Tanz und Gesang warm aufgenommen wurde.[11][12][13][14][15][16][17]
1975 Invalidenfahrzeuge unterstehen dem Motorfahrzeuggesetz wie Motorfahrräder. – Werkstattleiter Josef Bühlmann steckte hinter dem Heim einen Parcours mit verschiedenen Verkehrssignalen auf, Theorie wurde gebüffelt: 18 Prüflinge stellten sich dem kantonalen Experten, Hans Widmer, um mit einem Tronicar die Fahrbewilligung zu erhalten. Das Fahrzeug ist auch für Fahrten in und durch Wetzikon tauglich. Aufmerksamkeit und eine sichere Hand erlauben dank sinnreichem Mechanismus sogar Einkäufe in ebenerdigen Warenhäusern; leider kostet ein Tronicar 6'500 Franken! Das IWAZ besitzt zurzeit deren zwei.[18]
Wetzikon besitzt schweizweit den ersten Invalidensportplatz! Im Zusammenhang mit den Umgebungsarbeiten entstehen Anlagen, die allen behinderten Sportlern zur Benutzung zur Verfügung stehen. Über 70 Behinderte messen sich am 28. und 29. Juni in zehn verschiedenen Sportarten: Speer Zielwurf – Rollstuhl Slalom – Bogenschiessen – Kugelstossen – Schwimmen – Rollstuhl Schnellfahren über 100 m usw. Beim Rollstuhl Basketball geht es um die von Malermeister Portmann gestiftete „Portmann Trophäe“. Mit dem Anlass wird bei Kaffee und Kuchen und einem reich dotierten Flohmarkt nicht nur das Verständnis zwischen Behinderten und Nichtbehinderten gefördert, sondern mit dem Erlös auch die Unkosten mehr als gedeckt. – Schweizermeister Franz Bucher vom Rollstuhlclub Uster unterbot seinen eigenen 100 Meter Schnellfahren Rekord von 21,9 auf 21,0 Sekunden. Am Bündner/Glarner Kantonalturnfest in Zizers gewinnt die Invalidensportgruppe Wetzikon (Heidi Gschwend, Rösli Troxler, Kurt Hämmerli und Vincenzo Suozzi) zum zweiten aufeinanderfolgenden Mal den Wanderpreis im Sektions-Vierkampf![19][20]
Für das Personalhaus mit Wohnungen für behinderte Ehepaare liegen die Pläne vor. Der Präsident der Stiftung, Pfarrer W. Gasser (Schaffhausen) verdankt eine anonyme Spende von 20'000 Franken; Heimleiter Sepp Aebi, der mit Gemahlin und einem bewährten Mitarbeiterstab die Pensionäre betreut, sieht das IWAZ nahe am Ziel, den Betrieb selbsttragend zu gestalten. – Nach nur viereinhalb Monaten Bauzeit wird das Personalhaus mit fünf Wohnungen für verheiratete Behinderte eingeweiht. – Im Gymnastikraum turnte die Dreiklassenschule von Trudi Notter, als ein Samichlaus – er soll mit einem gewissen Hubi Rüegg verwandt sein – erschien, der die IWAZer ganz besonders ins Herz geschlossen hatte, den Kindern nichts Böses vorwerfen konnte – im Gegenteil: sie lobte, wie sie dank initiativer Trudi Notter bei Kälte und Schneetreiben innert drei Stunden im Robank Batzen für 60 Grittibänzen gesammelt hatten! Der die Grittibänzen begleitende Chlaus-Gruss enthielt die Unterschriften fast aller Robänkler Familien. – Für ausgezeichnetes Pollito misto sorgte die freiwillig und gratis wirkende „Schärbechuchi“ unter Erwin Friedli. Grussbotschaften von Gemeindepräsident Hans Ulrich Haffter, Baukommissionspräsident Theo Huggenberger und Architekt H.U.Hofstetter (Zürich) leiteten zum fröhlichen Teil mit Schnitzelbanken, Parodien und Musik der Vier Mann Kapelle „Horst Combo“ über.[21]
1976 Die Ortsgruppe Zürich des Schweizerischen Georgsbundes organisiert, unter Leitung von Frau Dr. Annemarie Egloff, ein Podiumsgespräch. Sie sucht nach neuen Lösungen mit dem Thema, Einbezug Invalider in die Gesellschaft, Abbau von gegenseitigen Hemmungen, Förderung des Verständnisses für Behinderungen, Schaffung neuer Arbeitsplätze, Beseitigung architektonischer Hindernisse. Wetzikon und das IWAZ beweisen die Möglichkeit eines diesbezüglichen Erfolges. Im veröffentlichten neuen Geschäftsbericht lobt Heimleiter Sepp Aebi die gelebte Integration des IWAZ mit Wetzikon, lobt die in der Werkstatt geleistete Qualitätsarbeit, macht gleichzeitig auf einen wirtschaftlichen Einbruch bei den Aufträgen aufmerksam. Das Stiftungsvermögen hat 2,7 Millionen Franken überschritten, 400'000 Franken Spenden gingen ein, Sammlungen bei der Bevölkerung erbrachten über 166'000 Franken. – Das IWAZ besitzt den ersten Invaliden-Sportplatz der Schweiz, der wie Medizin für Körper und Geist genutzt wird. – Zurzeit erleiden in der Schweiz rund 150 Menschen Querschnittlähmungen durch Verkehrsunfälle. Rund 30% der Pensionäre im IWAZ leiden unter ererbter Invalidität, ein weiterer Teil an den Folgen von Geburtsschäden, während Invalidität durch Infektionen sehr selten geworden ist. Die Einweihung des neuen Behindertenwohnhauses gestaltet sich zum grossen Volksfest, bei dem ein aus 1500 Metern Höhe startender Fallschirmspringer, begleitet von sechs weiteren Springern, die ihre Schirme erst in 500 Meter Höhe öffneten, den symbolisch grossen Hausschlüssel zur Erde bringt, einem Behinderten übergibt, der ihn, angefeuert durch lautstarken Beifall, über Strässchen und Wiesen quer durch die Schöneich – Hofstrasse – Morgenhaldenstrasse weiteren Rollstuhlfahrern übergibt, ehe der Schlüssel im IWAZ landet. Vizepräsident Samuel Müller hielt das passende Schlüsselbrett bereit, Gemeindepräsident Hans Ulrich Haffter begleitete die besten Wünsche seitens der Gemeinde mit der Zusicherung, dem IWAZ auch künftig zur Seite zu stehen. Kaffeestube und ein reich dotierter Flohmarkt, mit zur Hauptsache von Behinderten angefertigten Gegenständen, Heli und den ganzen Tag über angebotene Pilatus Porter Rundflüge boten Gewähr für einen respektablen Reinerlös als Beitrag an die Baukosten des Behindertenheims. Freitag, 9. Juli 1976, wurde zu einem weiteren Freudentag: Je ein Autocar der VZO und des Roten Kreuzes (mit Hebebühne zum Verlad von 18 Rollstühlen) führten die froh gestimmten Passagiere des IWAZ quer durchs Zürcher Unterland, hinauf zu feiner Speis und Trank im Hotel Bellevue, Neuhausen, mit prächtiger Sicht über den Rheinfall. Mit der Rückfahrt über Stein am Rhein, durch den Hinterthurgau, Turbenthal, Bäretswil endete ein unvergessliches Erlebnis, dessen Kosten das Rote Kreuz, Sektion Zürcher Oberland, restlos übernahm. Vom 25. bis 30. Oktober wird eine Postchecksammlung durchgeführt, um neue Pläne für ein Pflege- und Altersheim für Behinderte anzupacken.[22][23][24][25][26][27]
1977 Mit Toni und Maria Eigenmann Kühne bezieht das erste invalide Ehepaar eine der neu angebotenen Wohnungen im IWAZ. Maria Eigenmann, nach der zweiten Kinderlähmung im Alter von 10 Jahren teilgelähmt, hatte vor zwölf Jahren den Invaliden-Sportklub gegründet; ihr Mann Toni, der als Folge eines Narkoseschocks an spastischen Lähmungen leidet, kam 1974 ins IWAZ und arbeitet in der Werkstätte. Die optimistische, intelligente und willensstarke Frau und ihr handwerklich begabter Ehemann meistern gemeinsam die täglichen Herausforderungen Ihr Motto: Glück durch Zufriedenheit.[28]
Dienstag, 22. Februar 1977: Besuch von Alt Bundesrat Nello Celio, gemeinsam mit Sängerin Monica Morell. Grund: Start der Pro Infirmis Spendenaktion, von der auch das IWAZ profitieren soll. Alle vorgetragenen Lieder fanden warmen Anklang, wie auch der liebenswürdige Charme von Nello Celio, der „zwei Kategorien von Menschen beneidet: diejenige, die essen können, ohne dick zu werden, und diejenige, die singen können – Ich kann auch singen, aber nur falsch“. Seine Bemerkung trifft ins Schwarze: Für jeden Menschen ist es schwer, einsam zu sein, man muss versuchen, einander zu helfen, wo man kann – nicht nur durch Spenden.[29]
Dr. Conrad R. Deucher erfindet einen Aufrichte Rollstuhl. Der Levo Aufrichtefahrstuhl ermöglicht dem Invaliden Arbeiten in aufrechter Haltung auszuführen. Dem Behinderten Sportclub Wetzikon gelingt es, die ganze Elite der Schweizer Invalidensportler, sogar Olympiateilnehmer, zur Teilnahme an den Wetziker Wettkämpfen vom Wochenende 4./5. Juni zu locken. Das sehr anspruchsvolle Crossfahren, über Naturstrassen und steile Böschungen, gewann der Basler Franz Nietlisbach dank brillanter Technik in einer Zeit unter zwei Minuten; über 100 Meter Schnellfahren stellte er mit 20,84 Sek. einen neuen Rekord auf. Nietlisbach siegte auch beim Tischtennis, während Hans Rosenast Speerwerfen und Kugelstossen für sich entschied. Basketball wurde zu einer Domäne der Welschen; Schweizer Meister Genf gewann den Manfred Portmann Wanderpreis. Weitere Disziplinen waren Speerzielwurf und Gewichtheben: einsamer Sieger war Franz Erni aus Kriens mit 145 kg.[30][31]
Der neu erschienene Jahresbericht erwähnt die Rezession mit spürbarem Rückgang bei den Aufträgen, dankt den verbliebenen Auftraggebern, freut sich am gelungenen Behindertenwohnheim und hofft auf das Zustandekommen eines Alters- und Pflegeheimes für ältere Pensionäre. „Der Patient sollte seinen Lebensabend dort beschliessen dürfen, wo er immer gut aufgehoben war“. Ursula Cossalter tritt als Hausbeamtin zurück und wird durch Fräulein A. Dahinden ersetzt. – Hausarzt Dr. E. Corrodi erklärt den Zusammenhang zwischen „ärztlichem Zeugnis“ und „Leistungen der Sozialversicherung“, deren Kosten ins Unüberblickbare geraten sind. „Versicherungsleute, Gesetzgeber und Politiker machen es sich leicht – sie verlangen ein ärztliches Zeugnis“, wodurch der „Arzt als Staatsbürger einerseits und für das Wohl des Patienten Beflissener anderseits einer Zerreissprobe ausgesetzt werde“. Hoch erfreuliche Nachricht: Zwei Spenderinnen vermachen dem IWAZ eine Liegenschaft! Weihnachtsfeier mit Bundespräsident Kurt Furgler, der mit seiner Frau das IWAZ besuchte, auf herzliche Art mit Behinderten Kontakt pflegte und als Handballer einem zu gründenden Handballclub Wetzikon gleich einen Ball schenkte. – Der hohe Besuch wurde beim Eingang von der 14köpfigen Ehren Koch Garde der Jet Chuchi Kloten empfangen, die auch für das hervorragende, selbst mitgebrachte Menü besorgt waren.[32]
1978 Unter Einbezug der Invalidenversicherungs-Beiträge wurden Heim und Werkstatt erstmals selbsttragend! Bund und Kanton stimmten einer Erweiterung der Lager und Werkstatträume zu. 1977 konnten die Löhne für Pensionäre und Externe erhöht werden. – Für das geplante Pflege- und Alterswohnheim ist der Bauplatz bereits gesichert. Am 6. September 1978 – kaum fünf Jahre nach Betriebsaufnahme des IWAZ – wird der Neubau der Werkstatt eingeweiht. Die Räume sind hell, geräumig, behindertengerecht eingerichtet für 70 Arbeitsplätze für Schwerbehinderte. – Arbeitsprogramme: Bohr- , Fräs- , Dreh- , Gravier- , Stanz- , Niet- , Montage- , Kontroll- , Richt- , Löt- und Verpackungsarbeiten, Kabelfabrikation.[33][34]
1979 „Veränderter Auftragsbestand bedingte eine Erweiterung“ titelte der ZO seinen Bericht von der Einweihung des neuen dreigeschossigen Werkstatt-Anbaus. Diesmal wurde der allen Gästen offerierte Imbiss von den „liebenswürdigen Mitgliedern des Skiklubs Wetzikon“ serviert. Weihnachten 1979: Bereits zum 6. Mal verrichten 12 Hobbyköche und einige Helfer der Jet Chuchi Kloten Schwerarbeit. Seit dem frühen Morgen wurde gekocht. In blitzsauberen weissen Uniformen, mit rotkarierten Halstüchern herausgeputzt wurde ein exquisites Mahl serviert. Armin Eugster, Chef der Jet Chuchi: „Für meine Kollegen und mich ist dies jedes Jahr eines der schönsten Weihnachtserlebnisse, dieses Festessen zubereiten zu dürfen und Kontakt mit den Leuten weiterknüpfen zu können.“ Damit nicht genug: Jedes Mal bringen die Hobbyköche eine Barspende mit! Als Geste des Dankes durften die Hobbyköche eine signierte Lithographie des Wetziker Künstlers Hans Künzi entgegen nehmen. – Zur besonderen Pointe wurde die Päckli Bescherung. Jeder Pensionär erhielt ein für ihn bestimmtes Päckli im Werte von zehn Franken, wobei jeder höchstens erraten konnte, wer sich hinter dem Spender verbarg.[35][36]
1980 Am Samstag, 19. Januar, veranstaltet die Village Dixieland Jazzband (Leiter Beat De Coi, sowie Florian Egli, Robert Oberti, Freddy Sprecher, Markus Fritzsche und Jan Rozkosny) ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten des IWAZ. Mit Dixieland, Jazz, Swing und Blues ernteten sie gebührenden Applaus, wurden zu Zugaben herausgeklatscht, erzielten 400 Franken Reinerlös für das IWAZ, schenkten jedem Behinderten ein bedrucktes T- Shirt und versprachen, jährlich wieder zu kommen. Wie alle Jahre bekocht die Brigade der Confrérie Jet Chuchi, unter Chef maître Ruedi Niederer mit auserlesenen Speisen Pensionäre, Belegschaft und Gäste. Der Stiftungsratspräsident, Pfarrer Walter Gasser, freut sich an der spürbar wachsenden Anteilnahme der Wetziker Bevölkerung, erwähnt lobend das erstmalige Überschreiten der Millionengrenze bei den Aufträgen und verdankt den Einsatz des Personals, der Hobby Köche und speziell auch von „der Seele des Hauses“, Sepp Aebi.[37][38]
1981 Die vom IWAZ herausgegebene Broschüre tippt zuhanden der Politiker eine Reihe von offenen Problemen an: Bauverordnungen mit minimalen Forderungen für behinderungsgerechtes Bauen; Jahresrente für Geburtsinvalide von 10'660 wird halbiert, falls der Invalide irgend eine Erwerbsarbeit annimmt; die Autobahnpolizei beantwortet seit drei Jahren nicht, was ein Behinderter ohne Begleitung im Pannenfalle machen soll usw. Viele Vorurteile müssen noch abgebaut werden, so Sepp Aebi.[39]
Am Behinderten-Wettkampf nehmen rund 70 Rollstuhlsportler teil. Schweizer Meister Rudolf Sommer (Elektromechaniker Lehrling) verpasst seinen eigenen, vor einer Woche aufgestellten 100 Meter Schnellfahren-Weltrekord von 17,53 Sekunden nur ganz knapp. Die Wetziker Tischtennis-Spieler hatten 1980 an der Olympiade in Arnheim in der Terr 1a Klasse noch die Goldmedaille gewonnen![40]
Ein Benefiz-Fussballspiel zum Zehn Jahre Jubiläum der ITTA, Personalberatung in Wetzikon, zwischen Nationalrat/Ständerat gegen FC Gemeinderat Zürich erbringt einen Reinerlös von 3'000 Franken für das IWAZ. 80 der rund 400 Zürcher Sonderklassenlehrer treffen sich zur diesjährigen Heilpädagogischen Tagung im IWAZ und profitieren von einer Fülle positiver Eindrücke.[41][42]
Die Weihnachtsfeier wird erstmals umrahmt von der hauseigenen Musik (Bea Menzi, Bernhard Trebucchi und Fritz Gloor (Klarinetten)). Das bisherige Stiftungsratsmitglied, Dr. Schulthess, wechselt in die Eidgenössische Kommission der Invalidenversicherung, begleitet mit dem Wunsch, dort Anliegen der Behinderten mit Erfolg vertreten zu können. – Zum achten Mal kochen die Klotener Hobby Köche das selbst finanzierte Festtagsmenü.[43]
1982 Der Rütner Filmamateur Werner Honegger drehte im Vorjahr während des Sportlagers für Behinderte in Zernez, untergebracht in Zivilschutzräumen des Schulhauses, einen 50minütigen Film über die Erlebnisse der 36 Behinderten aus dem Oberland und ihrer 15 Begleitpersonen. Das Wetziker Architekturbüro Hirzel präsentiert das erstprämierte Projekt des künftigen Alters- und Pflegeheims für Schwerbehinderte. Der Bezug wird für 1983 erhofft; Pensionäre warten bereits auf ihre Aufnahme. – Beim Weihnachtsessen 1982 drückt Hans Bührer, Präsident der Baukommission, nach Genehmigung des Projektes und des Kostenvoranschlages durch den Stiftungsrat, die Hoffnung aus, dass es nun zügig voran gehe. Die Klotener Hobby Köche verwöhnen wiederum, Pfarrer Alois Späni leitet die besinnliche Weihnachtsbetrachtung. Pfarrer Max Graf wird in der Heimkommission abgelöst durch Pfarrer Wolfgang Schait.[44][45][46]
1983 Im April 1983 erfolgt der erste Spatenstich für das Zehnmillionenprojekt Alters- und Pflegeheim. Im Heim befinden sich zudem Cafeteria, Essraum, Festsaal, eine für alle Gebäude konzipierte Hauptküche, Badezimmer, Arztzimmer, Coiffeursalon, Büros, Spiel- und Bastelraum, Reparaturwerkstätte für Rollstühle; das Gebäude ist unterirdisch mit den anderen verbunden. – Mittlerweile besorgt das IWAZ Arbeiten von 94 Auftraggebern.[47]
1984 Pfarrer Walter Gasser ist seit zehn Jahren Präsident der Stiftung; als solcher verdankt er die treue Mitarbeit seiner 34 internen Mitarbeiter. Innert acht Jahren stieg die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden von 59'000 auf (1983) 126'000.[48]
1985 Aus Anlass der Eröffnung des neuen Ersatzteillagers der Mercedes Schweiz AG in Wetzikon (mit 60'000 eingelagerten Positionen) erhielt das IWAZ einen neuen Kleinbus (mit Hebebühne) für Invalide geschenkt. – Im Jahresbericht 1984 erwähnt Präsident Gasser die Zunahme der Pflegebedürftigkeit der Pensionäre. Frau Ami Dahinden ergänzt, wie im Zusammenhang mit Alter und progressiver Behinderung die Pflegeansprüche steigen. Im Hinblick auf die Zentrumserweiterung wurden neue Mitarbeiter eingestellt; Frau Dr. Verena Lüdi, Präsidentin der Aufnahmekommission, verweist auf eine lange Warteliste Aufnahmewilliger. Am 1. April durften die ersten Bewohner des Pflege- und Altersheimes einziehen; Am 7. und 8. September 1985 waren Tage der offenen Tür mit Unterhaltungsprogramm und Bazar. An diesem zum Volksfest gewordenen Anlass verhalfen über 300 Freiwillige zum grossen Erfolg. Dr. Peter Wiederkehr vertrat den Regierungsrat des Kantons Zürich, der 1,4 Millionen Franken an den Neubau beisteuerte. Als Vertreter des Gemeinderats überbrachte Werner Gysi einen Check sowie eine Strassentafel „Neugrundstrasse“.[49][50][51]
1986 Inzwischen haben im IWAZ 85 körperlich Behinderte Arbeits- , Wohn- , Pflege- und Altersheimplätze gefunden. – Das Zürcher Oberländer Füsilier Bataillon 71 führt einen Besuchstag durch. Mit der Idee verbunden, den Pensionären des IWAZ zu zeigen, wohin Steuergeld fliesst, stand die Absicht, Angehörige der Armee während einiger Zeit insbesondere im Umgang mit Problemen invalider Mitmenschen mit Rollstuhl vertraut zu machen. Kp Kommandant Thomas Furrer: „Bei allen Angehörigen der Stabskompanie blieb ein tiefer Eindruck haften.“[52]
1987 Ab 1. September ist das Café IWAZ auch für Passanten offen; Platzangebote: 55 Personen im Café, 50 in der Gartenwirtschaft, Anlässe im Saal für 180 Personen. Im Jahresbericht 1986 kommt Pensionär Fritz Gloor zu Wort: Am Anfang (1973) war alles klein und übersichtlich, jeder kannte jeden, alle halfen einander. Durch die Trennung in zwei Häuser ist ein Auseinanderfallen der „Familie“ unübersehbar, trotz unterirdischem Verbindungsgang; früher versuchte ich mit jedem einen kleinen Kontakt, heute kann oder will ich das nicht mehr.[53][54]
1988 Erstmals findet die (Vor-)Weihnachtsfeier mit geladenen Gästen im November, aber ohne IWAZ-Bewohner statt. Einerseits aus Platzgründen und anderseits, weil die Bewohner die Feier lieber unter sich begehen möchten. Im IWAZ wohnen 54 Pensionäre, in den Werkstätten arbeiten 93 Leute und erbringen einen Umsatz von 1,5 Millionen Franken. – Sepp Aebi und die IWAZ Bewohner hätten es gut verstanden, sich ihren zu Wetzikon gehörenden Platz zu schaffen, meinte Gemeindepräsident Ernst Weber. Die IWAZ Werkstatt habe sich bei namhaften Firmen einen guten Ruf als Zulieferanten erarbeitet, diese Firmen wären als Partner zu betrachten.[55]
1989 Seit Jahresmitte hat sich die seit der Gründung des IWAZ tätige Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Körperbehinderte zurückgezogen; jetzt ist nur noch die Stiftung unter Präsident Walter Gasser (Thun) zuständig. Inzwischen bearbeitet das IWAZ Aufträge für die Firmen Bauer Kaba AG, Wetzikon; Zellweger AG Uster; Ferag AG Hinwil; Militärflugplätze Dübendorf; Colgate Palmolive AG Wetzikon; (Migros) Produktion Meilen AG, Amherd AG Zürich; Schulthess AG Wolfhausen. Die im IWAZ geplanten 15 neuen, total 100 Arbeitsplätze sind realisiert: Mit den 1,5 Millionen Baukosten reichte es auch für die Vergrösserung des von Anfang an zu kleinen Schlafzimmers des Heimleiters Sepp Aebi.[56][57]
1993 Nach 20 Jahren erfolgreichem Aufbau und Einsatz im und für das IWAZ tritt Sepp Aebi mit seiner Frau Trudi in den verdienten Ruhestand. Stiftungspräsident (seit Beginn 1992) Milo H. Walter verdankt den selbstlosen, unermüdlichen Einsatz des „gradlinigen Berner Schädels“. Sein Nachfolger heisst Fritz Bächi aus Wallisellen. – Den Stiftungsrat verliessen Hans Bührer, Dr. Jacques Vontobel und Samuel Müller; sie wurden ersetzt durch Dr. Werner Altorfer, Ernst Weber und Robert Maurer. – Zehn Tage später stirbt Präsident Milo H. Walter in den Ferien an einem Herzinfarkt.[58]
1995 Das IWAZ sieht sich mit ständigen Anforderungen konfrontiert: steigender Behinderungsgrad, höheres Durchschnittsalter der Pensionäre, verändertes Betriebskonzept, mehr Leistungsdruck. Lösung: Weiterer Aus- und Umbau.[59]
1996 Das IWAZ verfügt über computergesteuerte Werkzeugmaschinen und ist eine der wenigen Institutionen, die Ausbildungs- und Dauerarbeitsplätze auf heutigem Stand der Technik anbieten. Ausbildungsleiter Hans Peter Waffenschmidt begleitet die Ausbildung in den Bereichen Elektrotechnik und Mechanik. Die geplanten Erweiterungsbauten werden mit 14,7 Millionen Franken vorbereitet. Die IV steckt jährlich eine Milliarde in die Betreuung von Behinderten, weiss aber sehr wenig, wohin das Geld verschwindet! Heimleiter Fritz Bächi ortet: 1. Bessere Trennung zwischen leichter und schwerer Behinderung; 2. Weiterbildung der Angestellten; 3. Wohnzimmer anpassen und Produktionsbereich den Anforderungen anpassen; 4. Menüabgabe besser den Arbeitszeiten anpassen.[60][61][62]
1997 Mehr Flexibilität und gezielte Produktion bei „Nischenprodukten“ soll wirtschaftliche Stagnation bekämpfen. Ein Sponsorenlauf erbringt 28'000 Franken Reinertrag.[63]
1998 Die Grundsteinlegung vor 25 Jahren gerät zur zweitägigen Feier des IWAZ. Festredner rühmen den vorbildlichen IWAZ Betrieb. Das IWAZ anerbietet sich für Verkauf – Service – Werkstatt im Umgang mit allen Arten von beweglichen Hilfsmitteln für Invalide mit Einbezug persönlicher Bedürfnisse. Luigino Trebucchi, Leiter der Behindertenhilfsmittel-Werkstatt, profitiert dabei von alltäglichen Problemen, Erfahrungen und Fähigkeiten für unkonventionelle Lösungen. Drei invalide Jugendliche haben ihre „IV Anlehre als Mitarbeiter in der mechanischen Fertigung“ bestanden; zwei von ihnen nehmen eine Stelle in der Industrie an. – Mit dem Bezug des Neubaus stehen zwölf Ausbildungsplätze zur Verfügung, an denen auch eigene Mitarbeiter weitergebildet werden.[64][65]
1999 Mit dem Neubau eines Wohnhauses, dem Neubau eines Werkstattgebäudes, dem Umbau des bestehenden Werkstatthauses konnte die Anzahl Wohnplätze von 55 auf 63 erhöht werden, die Zahl der Dauerarbeitsplätze von 94 auf 123. Die Arbeitsplätze wurden heller, die Wohnzimmer grösser, teils bisher zwei Zimmer zu neu einem grösseren umgebaut, Wohnungen teilweise mit Balkonen versehen, um damit den Weisungen des Kantons nachzuleben. Gesamtkosten rund 17 Millionen Franken, wovon Bund und Kanton über 10 Millionen beisteuerten, vier Millionen erbrachte das IWAZ aus Eigenleistungen, 2,5 Millionen stammten von Sponsoren, z.B von Rotary Club Zürich Oberland und Lions Club Bachtel. Aus dem einfachen IWAZ ist eine schweizerische Pionieranlage geworden. Beim Regenrückhaltebecken des IWAZ stehen neu von der Messeleitung der ZOM geschenkte Bänke, Tische, Steg und Holztruhe; hier soll das zukünftige Biotop den Behinderten als Naherholungsstätte dienen.[66][67]
2002 Es geht um Sein oder Nichtsein des Hallenbades im IWAZ, das zu 90% von auswärtigen Badegästen benutzt wird und das Budget des IWAZ jährlich mit rund 140'000 Franken belastet. Der Stiftungsrat, so Präsident Max Hauswirth, sieht sich zur Schliessung gezwungen. – Gemeindepräsident Max Homberger sichert dem IWAZ namens der Gemeinde einen einmaligen Beitrag von 170'000 Franken zu an die Investitionskosten, sowie jährlich 10'000 Franken an die Betriebskosten ebenso wie die Primarschulgemeinde. (Seine Zusage wird im September 2002 vom Gesamtgemeinderat wegen schlechter Nutzung abgelehnt! – Dank einer Initiative von Jakob Schneider, Kempten, Musiker René Müller und Dr. H.J. Gerth rettet der Souverän das Bad an der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember 2002) Der durch einen Sturz im Val d’Isère querschnittgelähmte Silvio Beltrametti erhält einen in der Werkstatt des IWAZ speziell angefertigten Rollstuhl, der ihm mehr Bewegungsfreiheit schenkt bei der Ausübung seines Berufes in Chur als Sportmanager und Berater. – Die Sponsoren Markus Müller von der AMAG Schinznach und Kurt Bodenmann, Direktionsmitglied der Crédit Suisse schenken dem IWAZ einen komfortablen Personalbus.[68][69][70][71]
2003 Nach 30 Dienstjahren im IWAZ tritt René Rieder, Abteilung Dienstleistung und Produktion, in den Ruhestand und wird durch Ruedi Baumgartner ersetzt.[72]
2004 Anlässlich des 50 Jahrjubiläums liess der Rotary Club Zürich Oberland im IWAZ eine funkgesteuerte Bodenuhr realisieren, hergestellt für 15'000 Franken von der Turmuhrenfabrik Mäder in Andelfingen. Die Uhr soll mahnen, unsere persönliche Zeit immer nutzbringend zu verwenden. Das total renovierte Therapiebad kann wieder benutzt werden. Nach 12 Jahren Leitung der Gastronomie verlässt Lisbeth Pfaffinger gesundheitshalber das IWAZ; Nachfolger ist der 49jährige Rainer Huber, Koch, vorher u.a. Rössli Wirt in Lindau.[73][74][75]
2005 Fritz Bächi: Mit einer Ausbildung im IWAZ findet ein Jugendlicher mit grosser Sicherheit eine Stelle. – 1995 nahm das IWAZ den ersten Lehrling auf – heute sind es bereits deren 20.[76]
2007 Gelungener Spagat zwischen Ökonomie und Solidarität, so lautet der Bericht über Markus Carluccio, dem seit Geburt Arme und ein Bein fehlen (Gliedmassenfehlbildung). Markus Carluccio ist einer von 170 invaliden Mitarbeitern, welche Aufträge von über 400 verschiedenen Kunden aus dem Raum Zürich erledigen. Täglich docken im IWAZ rund 35 Lkw und holen die verarbeiteten Güter für ihre Kunden zurück. Der qualitätsbewusste Christoph Morach, Unternehmer für Elektroinstallationsmaterial in Hittnau, estimiert seit zehn Jahren die Qualität beim IWAZ und leistet gleichzeitig sozial einen wertvollen Beitrag. – Heute ist das IWAZ für 63 Personen ein Zuhause, in welchem sie jederzeit auf behindertengerechte Infrastruktur zurückgreifen können. – Mit der Abstimmung über die 5. IV-Revision wurden die Unternehmen auf Integration sensibilisiert. - An der diesjährigen Weihnachtsfeier ist der Zürcher Regierungsrat Hans Hollenstein Ehrengast.[77][78]
- Chronik von Josef Lauber für das Archiv Ortsgeschichte Wetzikon, Dezember 2007
2008 Das IWAZ führte in Lungern ein Ferienlager für seine Bewohner durch. Möglich wurde dies dank einem Einsatz des Betreuungsdienstes des Wetziker Zivilschutzes. - An der Messe für Wohnen, Haus und Garten wurden Orchideen verkauft. Messeleiter Peter Schmid überreichte Fritz Bächi, Gesamtleiter IWAZ, einen Reinerlös von 4'000 Franken. Die Schweizer Kader-Organisation, Region Zürcher Oberland organisiert ein Treffen, bei dem René C. Jäggi, ehemaliger Chef von Adidas und Präsident des FC Basels zum Thema „Erfolg“ referierte. - Zehn Lehrlinge schlossen dieses Jahr ihre Lehrzeit im IWAZ ab.[79][80][81][82]
2010 Per 1. Januar übergibt Fritz Bächi die Gesamtleitung des IWAZ an Christoph Reis. Unter Bächi wuchs die Institution in den letzten 18 Jahren von 148 auf 300 Stellen für Behinderte und Nichtbehinderte.[83]
2011 Lukas Briner, Direktor der Zürcher Handelskammer und Verwaltungsratspräsident der Zürcher Oberland Medien referiert anlässlich des „IWAZ-Chundezmorge“.[84]
2017 Zum Jubiläum „50 Jahre IWAZ“ bauen die beiden IWAZ-Lernenden Severin Coradi und Sean Kuntic einen 3D-Süssigkeitendrucker. Das Gerät stellt Buttercremekekse her, nach Formen, die mittels Computer definiert wurden.[85]
2023 Ende Juni schliesst das Therapiebad.[86]
Baudaten
- 1999 - Wohnheim, Neugrundstrasse 6
- 1984 - Alters- und Pflegeheim, Neugrundstrasse 1
- 1975 - Personalhaus, Neugrundstrasse 2
Siehe auch
Literatur
- Heimatspiegel Februar 1974 / Präzisionsarbeit und frohe Gesichter
Ansichtskarten
Fotos
Gebäude
Werkstatt
Filme WetzikonTV
- IWAZ an der ZOM 2018
- 50 Jahre IWAZ - neues Logo, neuer Webauftritt.
Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
Inhalt Schachtel 1 Iwaz
- Heft 1 IWAZ mit Zeitungsartikeln 1973 bis Juni 1981
- Heft 2 IWAZ mit Zeitungsartikeln September 1981 bis September 1999
- Heft 3 IWAZ mit Zeitungsartikeln Oktober 1999 bis 28. Februar 2014
- Jahresberichte: 1973 bis 2001 und 2006
- IWAZ-Informationen auf einen Blick, 2000
- Broschüre: Das vielseitige IWAZ-Arbeitsprogramm, undatiert
- Informationen zu Gastronomie, Leitbild, Wohnen, Pflege, Aus- und Weiterbildung, Handel Hilfsmittel und Produktion Dienstleistungen
- IWAZ - Neubau Pflege- und Altersheim für körperlich Schwerbehinderte, Wetzikon. PR-Beilage im Zürcher Oberländer vom 5. September 1985
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ iwaz.ch/geschichte_des_iwaz_de.cfm (abgefragt 2012)
- ↑ ZO 30. Oktober 1981
- ↑ Werbeschrift für Sammelaktionen
- ↑ Tages-Anzeiger 8. Oktober 1973
- ↑ ZO 9. August 1973
- ↑ ZO 9. August 1973
- ↑ ZO 29. September 1973
- ↑ Tages-Anzeiger 8. Oktober 1973
- ↑ Cécile Weber schildert ihre Eindrücke nach einem IWAZ Besuch
- ↑ ZO 10. Juni 1974
- ↑ ZO 8. Juli 1974
- ↑ ZO 20. August 1974
- ↑ ZO 26. Oktober 1974
- ↑ ZO 30. November 1974
- ↑ ZO 6. Dezember 1974
- ↑ ZO 10. Dezember 1974
- ↑ ZO Ende Dezember 1974
- ↑ ZO 24. Mai 1975
- ↑ ZO 21. Juni 1975
- ↑ ZO 2. Juli 1975
- ↑ ZO 15. Juli 1975
- ↑ ZO 26. März 1976
- ↑ ZO 1. Juni 1976
- ↑ Tages-Anzeiger 14. Juni 1976
- ↑ ZO 14. Juni 1976
- ↑ ZO 20. Juli 1976
- ↑ ZO 15. Oktober 1976
- ↑ ZO 19. Februar 1977
- ↑ ZO 23. Februar 1977
- ↑ ZO 5. April 1977
- ↑ ZO 8. Juni 1977
- ↑ ZO 23. Dezember 1977
- ↑ ZO 28. April 1978
- ↑ ZO 6. September 1978
- ↑ ZO 10. September 1979
- ↑ ZO 27. Dezember 1979
- ↑ ZO 22. Januar 1980
- ↑ ZO 23. Dezember 1980
- ↑ ZO 15. Mai 1981
- ↑ ZO 25. Juni 1981
- ↑ ZO 24. September 1981
- ↑ ZO 30. Oktober 1981
- ↑ ZO 22. Dezember 1981
- ↑ ZO 15. Januar 1982
- ↑ ZO 5. März 1982
- ↑ ZO 21. Dezember 1982
- ↑ ZO 27. April 1983
- ↑ ZO 27. April 1984
- ↑ ZO 1. April 1985
- ↑ ZO 27. Juli 1985
- ↑ ZO 5. September 1985, ZO Sonderausgabe IWAZ, 1985
- ↑ ZO 9. Juli 1986
- ↑ Inserat, ZO 29. August 1987
- ↑ ZO 9. Juli 1987
- ↑ ZO 30. November 1988
- ↑ ZO 11. August 1989
- ↑ ZO vom 26. September 1989
- ↑ ZO 17. Mai 1993
- ↑ ZO 3. Oktober 1995
- ↑ ZO 28. Mai 1996
- ↑ ZO 3. August 1996
- ↑ Tages-Anzeiger vom 15. November 1996
- ↑ ZO 9. Januar 1997
- ↑ Werbeangebot IWAZ von einfachen Gehhilfen bis elektronisch gesteuerten Rollstühlen
- ↑ ZO 11. August 1998
- ↑ ZO 1. Oktober 1999
- ↑ ZO 24. Dezember 1999
- ↑ ZO 13. März 2002
- ↑ ZO 15. Mai 2002
- ↑ ZO 12. Juli 2002
- ↑ ZO November 2002
- ↑ ZO 4. Juli 2003
- ↑ ZO 30. Juni 2004
- ↑ ZO 6. September 2004
- ↑ Wetziker Spiegel Oktober 2004
- ↑ ZO 27. September 2005
- ↑ ZO 10. November 2007
- ↑ ZO 24. Dezember 2007
- ↑ ZO 28. Mai 2008
- ↑ ZO 7. Juni 2008
- ↑ ZO 25. Juni 2008
- ↑ ZO 29. Juli 2008
- ↑ ZO 28. Dezember 2010
- ↑ ZO 4. Februar 2011
- ↑ regio 12. Oktober 2017
- ↑ ZO 17. Februar 2023