Löwenplatz

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Löwenplatz
Foto: Fritz Wiesendanger

Chronik

1531 In obrigkeitlichen Erlassen wird 1531 der Löwen erstmals als Wirtshaus erwähnt. Der an gleichem Ort 1757 als Wohn- und zirka hundert Jahre später (1857) als Wirtshaus erstellte Neubau wird sein Inneres noch mehrmals verändern.[1]

1638 - pro memoriam - (Erklärung für den noch spürbaren Dörfligeist) Vor 370 Jahren: 1638 bestand Oberwetzikon aus Schloss, Pfarrhaus, einem Wirtshaus und 9 Häusern; Unterwetzikon aus 10 Häusern, die gen Wetzikon kirchgenössig und aus 12 Häusern, die gen Gossau gehörten; Walfershausen aus Hof, samt Wirtshaus und Badstube; Stegen mit Mühle aus 2 Häusern, Medikon aus 4, Kämpten hatte nebst Junkernhäusern noch 35 Häuser, eine Mühle, ein Wirtshaus, 5 Häuser ob dem Dorf, genannt Harlachen und die alte Burg. Alle diese Orte gehörten zur Herrschaft Grüningen - Robenhausen zählte 9 Häuser, Robank deren 4, beide gehörten zur Herrschaft Greifensee. - Ettenhausen mit 20 Häusern, eines „auf der Höhe“, im Emmetschloh, gehörte zur Grafschaft Kyburg.[2]

1757 Ein paar Daten: 1757 wird der Alte Löwen von der Offiziersdynastie Weber wieder aufgebaut. – Im 18. Jh. Wirtshausschild mit verziertem rechteckigem Rahmen und aufrecht stehendem Löwen, Schmiedeisen, teilweise vergoldet und bemalt. - 1843 Zusammenbau des Alten Löwen mit Nebengebäude, später Wohnhaus. – 1911 Umbau – 1936 Bühnenanbau – 1937 Umbau – 1938 Abbruch des Kegelbahngebäudes – 1951 Saalerweiterung - 1972 Innen- und Aussenrenovation – 1975 Ersatz der Biberschwanzziegel durch Muldenziegel – 1986 Abbruch des Saalanbaus.[3]

1915 Zirkus Knie in Wetzikon: Zwischen der „alten Metzg“ (heute ZKB) und der Sattlerei Weber (heute UBS) spannten die Gebrüder Knie ein Seil über die Turnhallenstrasse, um darauf ihre Seiltänzerkünste vorzuführen.[4]

1962 Wird die Antaris Immobilien AG Eigentümerin der alten Grundstücke zwischen Café Centro bis Gasthaus Löwen.[5]

1965 Eine Teilbauordnung, basierend auf der geplanten Ringstrasse mit verkehrsfreiem Zentrum Oberwetzikon behindert bauliche Veränderungen beim Löwen; eine flachgedeckte Fussgängerzone mit punktförmigen Hochhäusern schwebt den Planern vor.[6]

1981 Ein von Pro Wetzikon und der Kommission Alt Wetzikon organisierter Rundgang kreuz und quer durch Oberwetzikon, geführt von Lehrer Werner Altorfer und dem in Oberwetzikon aufgewachsenen Baumeister Alfred Hirzel, liess entschwundene Vergangenheit wieder lebendig werden: die Schmiede Farner - Marronibrater und Stofflädeli Chesini - Schirmlädeli Colombara, - die abwechslungsweise im Löwen und auf der gegenüber liegenden Strassenseite einstmals einquartierte Post Oberwetzikon - baufällige Unterkünfte für südländische Bauarbeiter - das Metzgereihäuslein von Metzgermeister Eisele, mit seinem „Kaiser Franz Joseph Schnauz“. Und ausgerechnet „hier“ – beidseits der Strasse - sollen in Kürze moderne Überbauungen das Quartierbild radikal verändern.[7]

1984 Die „Antaris Immobilien AG“ orientiert über die seit mehr als 22 Jahren ausgearbeiteten Pläne für das „Löwen-Areal“: Neugestaltung des Löwen selbst - Abbruch des (feuerpolizeilich aberkannten) Löwensaales - Neubau eines Geschäfts- und Wohnhauses mit 115 Tiefgaragenplätzen für Mieter und Kunden. Dank Rückversetzung der Baulinie von der Bahnhofstrasse würden nur zirka 80 Prozent der Fläche überbaut. - Eine unterirdische Verbindung zum Züri-Oberland-Märt unterliegt wegen zahlreichen Auflagen seitens der Gemeindebehörden im Hinblick auf die geplante Ringstrasse.[8]

1985-1988 Nach der Fertigstellung der neuen Strasse Sunnehaldeweg beginnen 1985 die Abbrucharbeiten der letzten Liegenschaft zwischen Löwen und Geschäftshaus „Centro“. Am 9. März 1988 stellte die Gemeinde Mauern und Dach des Löwen unter Denkmalschutz, wogegen die Eigentümerin Antaris AG erfolglos bis vor Verwaltungsgericht rekurrierte. Das vertraute Bild des Löwen soll erhalten bleiben, neue Elemente die heutige Nutzung ablesbar machen und den architektonischen Zusammenhang aufzeigen.

  • Zusammengefasst von Josef Lauber für das Archiv Ortsgeschichte Wetzikon, November 2007

Siehe auch

Lage

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Einzelnachweise

  1. Leue-Zytig, VII/1988
  2. ZO, alt Redaktor Hauser „Als Wetzikon noch klein und ländlich war“
  3. Architekturbüro Peter Fässler, 8008 Zürich: „Schutzwürdigkeitsabklärung“ 21. Dezember 1987
  4. Werner Altorfer: Als Wetzikon noch ein Dorf war
  5. ZO vom 17. Februar 1984
  6. Leue-Zytig, VII/1988
  7. ZO 28. April 1981
  8. ZO 17. Februar 1984
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