Evangelisch Reformierte Pfarrer Übersicht

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Chronik

Besonders profilierte und einflussreiche Pfarrer waren Josias Flury und Kaspar Honegger. Laut Reglement vom 16. Dezember 1875 hatten die Pfarrer neben dem Gottesdienst, der Seelsorge und dem Jugendunterricht noch eine Anzahl Register zu führen, wie zum Beispiel die Tauf-, Konfirmanden-, Einsegnungs-, Katechumenen- und Beerdigungsregister. In ihren Aufgabenkreis gehörte auch die Anlegung von Familienregistern für Bürger und Niedergelassene. Bis 1857 waren die pfarramtlichen Dokumente, Register und Verzeichnisse von Wetzikon und Seegräben gemeinsam in einem Archivkasten aufbewahrt. In diesem Jahr beschlloss die Kirchenpflege, für die Seegräbner kirchlichen Archivalien einen eigenen Kasten anfertigen zu lassen und im Pfarrhaus Wetzikon unterzubringen. 1878 verbrachte man sämtliche die Kirchgemeinde Seegräben betreffenden Akten und Bücher nach Seegräben und gab ihnen einen Platz im dortigen Gemeindearchiv.

Die Besoldungen der Pfarrer waren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch sehr bescheiden. Durch Gesetz vom 29. September 1832 erhielten sie eine fixe Besoldung in bar und hatten freies Wohnrecht im Pfarrhaus. Nach den Bestimmungen der Gesetze von 1816 und 1873 erhielt der Wetziker Pfarrer für die Versorgung von Seegräben zur normalen Pfarrbesoldung eine Staatszulage von 500 Franken. Von 1873 an gewährte Seegräben an Pfr. Hegnauer eine freiwillige Zulage von 100 Franken, Pfr. Flury erhielt den gleichen Betrag. Ab 1890 wurde der Gemeindebeitrag laufend erhöht und betrug 1920 bereits 500 Franken, wurde während der Krisenjahre wieder reduziert und stieg ab 1940 wiederum an. 1956 belief sich der Beitrag auf 750 Franken und 1970 bereits auf 1260 Franken.

Dem stark ausgelasteten Pfarrer wurde erstmals 1893 ein Pfarrhelfer zur Seite gestellt. Erst 1905 schuf man eine zweite Pfarrstelle, die dem bisherigen Pfarrhelfer Dieterle übertragen wurde. Unter Pfarrer Karl Stokar musste 1950 erneut eine Pfarrhelferstelle eingerichtet werden, die kurze Zeit nachher wieder aufgehoben wurde.

1977 beschloss die Kreiskirchenversammlung die Errichtung einer vierten Pfarrstelle.

1991 Die in der Abstimmung vom 2. Dezember 1990 beschlossene Loslösung von Seegräben wird im Sommer 1991 in Kraft gesetzt. Auch Seegräben stimmte zu, in erster eigener Abstimmung. Doch erst im April 1995 konnte der erste neue Pfarrer für Seegräben gewählt werden. Bis dahin versah ein Pfarrverweser die Stelle.

2019 Die Pfarrerin Maria-Ines Salazar und die Pfarrer Matthias Blum und Kurt Stehlin werden in stiller Wahl für die Amtsdauer 2020 bis 2024 gewählt.[1]

Amtszeit und Namen der Pfarrer und Pfarrhelfer der Ref. Kirche von Wetzikon (und Seegräben bis 2. Dezember 1990)

  • 1514 - 1526 Hans Hofstetter Er war der letzte katholische und zugleich der erste reformierte Pfarrer in Wetzikon, denn unter ihm wurde vom Jahre 1519 an nach und nach die Reformation in Wetzikon eingeführt.[2]
  • 1526 - 1529 Nikolaus Steiner
  • 1529 - 1531 Hans Meyer Er fiel am 11. Oktober 1531 in der Schlacht bei Kappel
  • 1531 - 1563 Hans Meyer, von Quarten
  • 1563 - 1571 Petronius Grebel
  • 1571 - 1588 Essajas Wegger
  • 1588 - 1590 Konrad Ochsner
  • 1590 - 1597 Johannes Müller
  • 1597 - 1605 Hans Fries
  • 1605 - 1612 Hans Heinrich Fäsi
  • 1612 - 1620 Johann Heinrich Ott
  • 1620 - 1628 Deogratias Knechtli Er war einst Mönch
  • 1628 - 1670 Hans Rudolf Hottinger Seine Amtszeit fiel in eine schwere Zeit. Zweimal grassierte die Pest. Sein Wahlspruch war G G G! = Geb - Gott - Glück
  • 1670 - 1677 Hans Kaspar Thumysen
  • 1677 - 1705 Hans Jakob Fries
  • 1705 - 1727 Hans Jakob Kilchsperger Unter ihm wurde 1713 die Wetziker Kirche erweitert
  • 1727 - 1754 Johannes Ulrich
  • 1754 - 1772 Johannes Schmidlin (*22.Mai 1722; †16. November 1772) Musikus, Sänger und Komponist.
  • 1772 - 1806 Hans Jakob Nägeli
  • 1806 - 1828 Hans Konrad Nägeli Sohn von Pfr. Hans Jakob Nägeli und Bruder des Sängervaters Hans Georg Nägeli
  • 1831 Einführung der Pfarrwahlen durch das Volk. Die Wählbaren mussten dem zürcherischen Ministerium angehören. Bis 1869 bekleideten die Gewählten ihr Amt lebenslänglich. Ab dann mussten sie sich alle sechs Jahre einer Erneuerungswahl unterziehen.
  • 1828 - 1855 Jakob Christoph Hug
  • 1855 - 1877 Heinrich Hegnauer
  • 1878 - 1912 Josias Flury (*1. Januar 1854; †31. Januar 1912) Chronikschreiber
  • 1905 - 1909 Samuel Dieterle
  • 1910 - 1928 Walter Staub
  • 1912 - 1918 Paul Balmer[3]
  • 1918 - 1954 Kaspar Honegger (*27. September 1889; †14. Oktober 1960) Chronikschreiber
  • 1928 - 1955 Roman Gröber (*28. Juli 1889; †5. November 1979)
  • 1955 - 1965 Karl Stokar (*14. April 1921; †3. Oktober 2015)
  • 1955 - 1976 Eugen Coulin
  • 1956 - 1970 Peter Simmler (*18. Mai 1924; †29. September 2019)
  • 1965 - 1982 Kurt Gustav Keller
  • 1966 - 1977 Martin Graf Nach Rüti gewählt. Nach seinem Wegzug beschliesst die Kreiskirchenversammlung am 22. März 1977 die Einführung der 4. Pfarrstelle.
  • 1971 - 1988 Claude Curchod
  • 1976 - 1989 Wolfgang Schait
  • 1978 - 1995 Theophil Bertschi
  • 1981 - 1984 Ralph W. Miller, jun. Religionslehrer und Chordirigent in Wetzikon
  • 1982 - 1987 Andreas Hohn Pfarrassistent und Pfarrer
  • 1984 - 1990 Renate Karlen-Flückiger Erste Pfarrfrau der Kirchgemeinde Wetzikon-Seegräben.
  • 1986 - 1989 Hifumi Fujiwara Wirkte drei Jahre in Wetzikon im Rahmen eines Austauschprogramms
  • 1990 - 2002 Hansruedi Guyer[4]
  • 1990 - 2015 Karl Heuberger
  • 1992 - 1995 Mathias Müller
  • 1995 - 2001 Anna Katharina Breuer
  • 1995 - 2009 Martin Wild
  • 2001 - 2002 Konrad Müller Amtete als Verweser nach dem Weggang von Pfarrer Breuer
  • 2002 - 2016 Daniel Schaltegger
  • 2002 - heute Matthias Blum
  • 2009 - 2010 Käthy Busch-Huggel
  • 2010 - 2016 Andreas Scheibler
  • 2016 - heute Kurt Stehlin
  • 2017 - 2019 Immanuel Nufer
  • 2018 - heute Maria-Ines Salazar Sanzana
  • 2020 - heute Barbara Pfister
  • 2022 - heute Andreas Bosshard

Literatur

  • Heimatspiegel Nr. 11/2021: Ein Pfarrer auf Abwegen. Warum verliess Deogratis Knechtli 1628 Wetzikon? Autor: Peter Niederhäuser, Historiker
  • Müller Mathias: Der Narr Gottes, 14 Erzählungen, 1994, DK MÜLL, Nr. 699
  • Dr. Edwin Messikommer, Chronist in Seegräben, Geschichte der Gemeinde Seegräben, 1973, im Kapitel III ausführliche Beschreibung der reformierten Kirche Wetzikon-Seegräben ab Seite 59, DK SEEG 90
  • Interessantes über einzelne Pfarrer ist nachzulesen in Felix Meier Geschichte der Gemeinde Wetzikon ab Seite 377

Kirche Seegräben

Einzelnachweis

  1. Amtliche Publikation Reformierte Kirche Wetzikon, ZO 27. November 2019
  2. Felix Meier: Geschichte Wetzikon, Seite 377
  3. [1], Der Freisinnige, 24. Januar 1913: Die Geistlichen der Gemeinde Wetzikon-Seegräben seit der Reformation (mit Unklarheiten)
  4. Wetziker Spiegel, Juni 2002
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