Wirtschaftsschule KV Wetzikon

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Chronik

1907 Erfolgt auf Grund des am 22. April 1906 erlassenen Gesetzes über das Lehrlingswesen mit 26 Schüler und 9 Hospitanten in 2 Klassen der Start der Schule. Sämtliche Lehrlinge in handwerksmässigen und industriellen Betrieben, wie in Handelsgeschäften müssen seither eine Fortbildungsschule besuchen und die obligatorische Lehrlingsprüfung ablegen. Anfänglich stand die Primarschule der Gewerbeschule zur Seite, während die kaufmännische Abteilung, als Fortbildungsschulverein konzipiert, der Sekundarschule zugeteilt war. So kam es, dass sie ihr Quartier im Sekundar-Schulhaus an der Bachtelstrasse 6 beziehen konnte. Die Sekundarschule hatte natürlich Vorrang, so dass die Räumlichkeiten eher in den Randstunden am Abend benutzt werden konnten. In den ersten Jahren wurde ausserdem in den Primarschulen in Unter- und Oberwetzikon, in der Volksbank und sogar in der Gemeindestube unterrichtet.

1917 Wird der Fortbildungsschulverein aufgelöst, und die Schule geht in die Obhut des am 13. April neu gegründeten Kaufmännischen Vereins Wetzikon über. Der Übergang vollzog sich in Form einer Schenkungsurkunde vom 14. Juli 1917. Diese Erbschaft war jahrelang ein Streitpunkt an den Generalversammlungen zwischen den vereinsorientierten und den schulorientierten Kreisen über die Zweckbestimmung des Vermächtnisses.

1928 Mit der Statutenrevision werden die Meinungsverschiedenheiten endlich aus der Welt geschafft und der Weg für eine gute Zusammenarbeit geöffnet.

1932 Wird als direkte Folge, des Bundesgesetzes über die berufliche Ausbildung vom 26. Juni 1930 entschieden, dass die Lehrtöchter im Verkäuferinnenberuf durch den Kaufmännischen Verein unterrichtet werden sollen. Die Gründung der Verkäuferinnenschule erfolgte durch Sekundarlehrer Jakob Furrer und im Sommer wird mit 12 Schülerinnen aus dem grossen Einzugsgebiet von Uster die erste Klasse in Wetzikon eröffnet.

1942 Während der Wirtschaftskrise der dreissiger Jahre wurde wegen stark zurückgegangenen Schülerzahlen sogar in Erwägung gezogen, die Schule in Wetzikon aufzuheben und Uster oder Rüti als Standort im Zürcher Oberland zu wählen.

1943 Erfolgt die Reorganisation der Schule mit besseren Unterrichtszeiten und Übernahme eigener Unterrichtsräume.

1951 Mit dem Bau des neuen Sekundarschulhauses und wieder steigenden Schülerzahlen kommt eine Schliessung der Schule in Wetzikon nicht mehr in Frage. Bald erfolgte die gründliche Renovation des alten Schulhauses an der Bachtelstrasse 6.

1957 Am 30. November wird im Schweizerhof gefeiert; 50 Jahre Kaufmännische Berufsschule und 40 Jahre Kaufmännischer Verein Wetzikon.[1]

1960 Beginnt die Kaufmännische Berufsschule Abendkurse anzubieten für Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Deutsch als Fremdsprache, Korrespondenz, Buchhaltung und Maschinenschreiben, die sich bei der Bevölkerung immer grösserer Beliebtheit erfreuen.

1966 Die neue Notengebung wird eingeführt; Statt der Eins wird eine Sechs die höchste Note.

Schulraum wird knapp und es wird ein Projekt für ein eigenes KV-Schulhaus ausgearbeitet, das als eigenständiger Trakt an das bereits erstellte Gebäude der Gewerbeschule angebaut werden soll. Am 11. September heissen die kommunalen Stimmberechtigten dieses Vorhaben mit Kosten von 1,9 Millionen Franken gut.[2]

1967/1968 Im Mai erfolgt der Spatenstich für das neue KV Schulhaus an der Gewerbeschulstrasse 10.[2]

Der erste Anlernkurs für Verkaufspersonal, das nachträglich eine Abschlussprüfung ablegen will, wird eingeführt.

1968 Am 22. April kann endlich das neue Schulhaus an der Tödistrasse/Gewerbeschulstrasse 10 bezogen werden. Somit ist Wetzikon die erste Gemeinde mit einem eigenen, zweckmässig eingerichteten Schulhaus für kaufmännische und Verkaufsberufe.[2]

1969 Werden die ersten Anlernkurse für Büropersonal in Zusammenarbeit und Ausbildern grösserer Betriebe eingeführt.

1972 Institutionalisiert das BIGA Anlernkurse unter der Bezeichnung der 2-jährigen Bürolehre mit Prüfungsabschluss als eidgenössisch diplomierte/r Büroangestellte/r.

Der Turnunterricht an Berufsschulen wird durch die eidgenössischen Räte als obligatorisch erklärt.

1974 Entstehen die Ausbildungstypen R und S in der 3-jährigen kaufmännischen Ausbildung. R mit Schwergewicht auf Rechnen, Buchhaltung, EDV und S mit Hauptgewicht auf Sprachen und Schreibfächern. Beginn der Arbeit mit EDV, Video und Elektronenrechnern

1977 Werden die ersten LAP (Lehrabschluss-) Kurse für Erwachsene, die sich in 3 Semestern auf eine nachträgliche Abschlussprüfung vorbereiten, eingeführt.

Lehnen die Stimmberechtigten von Wetzikon den Kredit für den Bau von zwei Turnhallen für die Berufsschulen mit knappen 48 Stimmen ab.

1979 Entsteht die erste Klasse der Verkaufsausbildung in der 2. Stufe zum Detailhandels- angestellten.

1980 Die Studienkommission verabschiedet im Juni den Antrag für einen Planungskredit für die Erweiterung der Schulanlage an der Gewerbeschulstrasse 10. Die Studien haben gezeigt, dass alle Bedürfnisse der Schulen, Feuerwehr und Zivilschutz in einer kompakten Anlage erfüllt werden können. Im September genehmigt der Regierungsrat das eingereichte Raumprogramm für die Schulhauserweiterung.[3]

1981 Im März genehmigt der Regierungsrat das Projekt und sichert den Staatsbeitrag zu. Im Mai wird anlässlich einer Urnenabstimmung mit grossem Mehr der Kredit für den Erweiterungsbau bewilligt.[3]

Nachdem das ursprüngliche Projekt der Dreifachturnhalle auf dem Guldisloo zurückgezogen wurde, und der neue Standort im Wydum in Aussicht steht, wird der Gemeinderat ersucht, das noch fehlende Land käuflich zu erwerben.[3]

1982 Genehmigung des Kaufvertrages für das Restland im Wydum und Freigabe der weiteren Projektierungsarbeiten (Turnhallen) durch den Gemeinderat.[3]

Die Kaufmännische Berufsschule Wetzikon ist, nach Zürich und Winterthur, mit 534 Schülern die Drittgrösste im Kanton Zürich.

Beginn des Aushubs für das Berufsschulhaus am 3. Februar.[3]

1983 Per Gemeindeabstimmung vom 27. Februar wird ein Kredit über 8,975 Millionen Franken angenommen für die Erstellung einer Dreifachturnhalle samt Nebenräumen und Aussenanlagen im Wydum für die Gewerbliche und die Kaufmännische Berufsschule Wetzikon.[4]

Am 15. April wird Aufrichte des Berufsschulhauses gefeiert.[3]

Neu werden am Abend auch EDV-Einführungskurse und Programmierkurse angeboten.

1984 Im Februar können die Schulhaus-Neubauten bezogen werden.[3]

1985 Beginn des normalen Turnunterrichts in der Dreifachturnhalle Wydum, Usterstrasse 37.[3]

1987 Unternimmt die Kaufmännische Berufsschule ein Pilotversuch mit Computern. In einer neuen Computer-Werkstatt werden für 235'000 Franken 24 Schülerarbeitsplätze geschaffen.

1994 Ab August führt die kaufmännische Berufsmittelschule besonders begabte Lernende in drei Jahren in integrierten Klassen zur kaufmännischen Berufsmatura. Mindestens eine Klasse soll an der kaufmännischen Berufsschule in Wetzikon geführt werden.

1997 Die KV-Lehrabschlussprüfung soll abgeschafft werden, und die Grundausbildung den neuen Bedürfnissen der Unternehmen und Lehrlinge angepasst werden. Das BIGA hat eine Projektgruppe beauftragt, ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten. Es soll frühestens 1999 in Kraft treten. Im ersten Schuljahr ist ein langer Schulblock als Basisausbildung vorgesehen und endet mit einer Zwischenprüfung mit gesamtschweizerischen gleichen Anforderungen. Im zweiten und dritten Lehrjahr wählen Lehrlinge und Lehrmeister gemeinsam ein Ausbildungsprogramm, das den Anforderungen des Betriebes und der Auszubildenden entspricht. Jede Ausbildungseinheit wird mit einer bestimmten Anzahl Kreditpunkten in einem persönlichen Ausbildungsdossier vermerkt. Durch die diversifizierten Ausbildungen verliert eine gemeinsame Schlussprüfung ihren Sinn.

Nach 34 Jahren Schuldienst, wovon 28 Jahre als Rektor der Kaufmännischen Berufs- und Berufsmittelschule Wetzikon, tritt Alwin Beck Mitte August von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger wird Jürg Haefelin, Leiter des Amtes für Berufsbildung.

1998 Das Kursangebot der Kaufmännischen Berufsschule (KV) umfasst inzwischen 70 Einzelkurse, vorwiegend einsemestrige Sprachkurse, aber auch Informatikkurse von kürzerer Dauer.

1999 Am 11. Juni wird die erweiterte Kaufmännische Berufsschule Wetzikon eingeweiht.[5]

2000 Die Kaufmännische Berufs- und Berufsmittelschule Wetzikon hat ihr Weiterbildungsangebot dem Qualitätssicherungsverfahren eduQua unterzogen und verfügt nun über dieses neue schweizerische Qualitätslabel.

2007 Die kaufmännische Berufsschule feiert im Beisein von Mitgliedern aus Behörden und Politik am 31. August den 100. Geburtstag und gibt sich gleich einen neuen Namen, nämlich Wirtschaftsschule KV Wetzikon. Die Grussbotschaft aus dem Regierungsrat überbrachte Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Regine Aeppli. [6]

2010 Die Wirtschaftsschule KV Wetzikon reicht am 28. Juni in Zürich eine Petition mit 3100 Unterschriften zur Erhaltung der kaufmännischen Berufsschule in Wetzikon ein. Der Kanton plant die Schule nach Uster zu verlegen.[7]

6. Juli: An einer festlichen Abschlussfeier können 195 Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsschule KV Wetzikon ihre Lehrabschlusszeugnisse in Empfang nehmen.[8][9]

2023/24 Auf das neue Schuljahr wird die Wirtschaftsschule KV Wetzikon (WKVW) in die Berufsfachschule Uster (BFSU) integriert. Der Schulstandort in Wetzikon bleibt bestehen. Damit endet die über 100-jährige Selbstständigkeit der kaufmännischen Grundbildung am Standort Wetzikon.[10]

Stephan Berndt, seit 2020 Rektor an der Wirtschaftsschule KV Wetzikon, wird zum Rektor der EB Zürich, der Kantonalen Schule für Berufsbildung gewählt. Er tritt das Amt per 1. November 2023 an.[11]

Siehe auch

Literatur

  • Heimatspiegel Nr. 12/Dezember - Es begann mit 26 kaufmännischen Lehrlingen. Die Wirtschaftsschule KV Wetzikon feiert ihren 100. Geburtstag. Autor: Dr. Jürg Haefelin, KV-Rektor, Wetzikon

Dokumente

Pressespiegel

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Inhalt Schachtel 1 Berufsschule KV

  • Heft 1 mit Zeitungsausschnitten von 1972 bis 1983
  • Heft 2 mit Zeitungsausschnitten von 1983 bis 12. März 2011
  • Heimatspiegel Nr. 12 / Dezember 2007 - Es begann mit 26 kaufmännischen Lehrlingen (100. Geburtstag)
  • Broschüre: Von der Kaufmännischen Fortbildungsschule Wetzikon über die Kaufmännische Berufsschule Wetzikon zur Wirtschaftsschule KV Wetzikon. Ein Rückblick auf 100 Jahre Schule. (2 Exemplare), 2007
  • Rede und Grussbotschaft von Regierungsrätin Regine Aeppli zum 100-Jahre-Jubiläum der Kaufmännischen Berufsschule Wetzikon / Wirtschaftsschule KV Wetzikon vom 31. August 2007
  • 75 Jahre Kaufmännischer Verein Wetzikon-Rüti 1917 bis 1992, Jubiläumsschrift 1992
  • Berufsschulen Wetzikon, Einweihung der Berufsschulanlagen 7. Juni 1985, Baubroschüre (2 Exemplare)
  • 75 Jahre Berufsschule des Kaufmännischen Vereins Wetzikon, Jubiläumsschrift 1982
  • 50 Jahre Kaufmännische Berufsschule Wetzikon1907 bis 1957, Chronik

Weiterbildungsprogramme

  • Sommersemester 1983
  • Sommersemester 1984
  • Wintersemester 1996/97
  • Sommersemester 1999
  • Sommersemester 2000
  • Sommersemester 2007
  • Wintersemester 2007/2008 (Erstes Programm mit neuem Logo Wirschaftsschle KV Wetzikon)
  • Sommersemester 2009
  • Sommersemester 2010
  • Sommersemester 2011
  • Sommersemester 2012
  • Wintersemester 2012/13
  • Sommersemester 2013
  • Wintersemester 2013/2014
  • Sommersemester 2015
  • Programm 2019

Jahresberichte

  • Jahresbericht für das Schuljahr 1977/78
  • Jahresbericht für das Schuljahr 1978/79

Einzelnachweise

  1. Der Freisinnige, 2. Dezember 1957
  2. 2,0 2,1 2,2 Broschüre Rückblick zum 100. Geburtstag der Schule. Von der Kaufmännischen Fortbildungsschule Wetzikon über die Kaufmännische Berufsschule Wetzikon zur Wirtschaftsschule KV Wetzikon, 2007
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Broschüre Einweihung der Berufsschulanlagen Wetzikon, 7. Juni 1985
  4. Weisung, Gemeindeabstimmung vom 27. Februar 1983
  5. ZO 12. Juni 1999
  6. ZO 1. September 2007
  7. ZO 29. Juni 2010
  8. regio 8. Juli 2010
  9. ZO 8. Juli 2010
  10. ZO 13. Januar 2023
  11. ZO 23. Juni 2023
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