Spitalstrasse 22

Aus Wetzipedia

Villa Michalski, 1906 erbaut
Stallungen beim Bürger- und Altersasyl

Alters- und Bürgerasyl, Alterswohnheim Am Wildbach, allgemeine Informationen

1906 bis 1974

1906 Erstellungsjahr: Der Dorf- und Spital-Arzt, Jacob Jacek Michalski wohnt in dieser Villa.

1923 Verkauft Jacob Jacek Michalski seinen ganzen Besitz für 110'000 Franken der Bürgergemeinde. Diese betreibt bereits seit 1911 das erste Bürger- und Altersasyl an der Asylstrasse 54. Der Besitz umfasst neben der Villa auch die Nebengebäude wie Pferdestallungen und Knechtewohnung sowie Schwimmbad und Tennisplatz auf einem Areal von rund 16'000 m2. Mit diesem Schritt hat die vielfältige Geschichte des Alterswohnheims am Wildbach einen Anfang mit weitreichenden Folgen genommen.[1]

1924 Nach einer kurzen Umbauphase kann das neue Bürger- und Altersasyl mit 34 Betten bezogen werden. Schwimmbad und Tennisplatz weichen Anlagen zur Selbstversorgung mit Obst- und Gemüseanbau.

1932 Am 11. Dezember findet die Einweihung des Erweiterungsbaus statt. Die aktuelle Bettenzahl hat sich auf 42 erhöht. Mit dem gleichzeitigen Einbau eines Liftes hat das Haus eine für die damalige Zeit moderne Infrastruktur erhalten. Bei einem bewilligten Kredit von 150'000 Franken wird eine Bauabrechnung von 140'289.95 Franken vorgelegt.

1936 Das Hinterhaus wird umgebaut. An Stelle der Pferdehaltung entsteht ein Schweinestall. Im gleichen Haus werden auch Angestellten-Zimmer integriert.

Alterswohnheim mit umgebauten Hinterhaus

1939 Ein neues Hühnerhaus mit Platz für bis zu 60 Hühner kommt hinzu. Zusammen mit der Schweinezucht und dem Gemüseanbau gehört die Selbstversorgung zum Beschäftigungs- und Betriebskonzept.[1]

1948 Im nördlichen Bereich der Liegenschaft wird ein Querbau „Männerhaus“ erstellt. Mit diesen 12 weiteren Betten erhöht sich die Gesamtzahl auf 56 Betten. In diesem Bau wird auch eine Gärtnerwohnung mit 5 Zimmern realisiert.[1]

Querbau „Männerhaus“

1967 An der Urnenabstimmung vom 5. März entscheidet der Souverän über einen Kredit in der Höhe von 739'900 Franken für den Anbau für eine neue Küche und einen Speisesaal. Die Planung sieht einen Neubau in östlicher Richtung vor. Im Untergeschoss dieser Erweiterung werden zudem die vorgeschriebenen Schutzräume realisiert.

1970 Im neu bezogenen Speisesaal hat es nun Platz für 64 Bewohner.

Ess-Saal-Anbau

1971 Platzmangel macht sich bemerkbar und die Wartelisten werden länger. Gleichzeitig verändern sich die Tendenzen in der Altersbetreuung. Man spricht nicht mehr vom Altersasyl, sondern vom Alterswohnheim. So wird bereits wieder eine Neuplanung an die Hand genommen. Mit einem bewilligten Planungskredit von 35'000 Franken wird ein Architekturwettbewerb durchgeführt.

1973 An der Gemeindeabstimmung 4. März befinden die Stimmberechtigten über ein Kreditbegehren von 415'000 Franken für die Ausarbeitung eines Detailprojektes samt Kostenvoranschlag für die Erweiterung des Altersheimes Wetzikon.

1974 Eine Urnenabstimmung am 30. Juni entscheidet über das Projekt, bei dem die Pensionärszimmer mit Nasszellen und direktem Telefon- und Fernsehanschluss ausgerüstet werden sollen. Ausserdem soll das Angebot an Gemeinschaftsräumen verbessert werden. Dieser „Luxus“ führt zu einem recht hitzigen Abstimmungskampf, in dem es jedoch mehr um die Finanzierung als um die realen Probleme der Altersbetreuung geht. Dem Projekt der Architekten Hächler und Pfeiffer Zürich und dem Baukredit in der Höhe von 10,453 Mio. Franken stimmen rund 63 Prozent der Stimmberechtigen zu.

1975 bis heute

1975 Im Sommer ist Baubeginn. Der 1948 erstellte Querbau und die Stallungen werden abgebrochen.

1977 Wieder werden die Stimmberechtigten mit einem Kreditbegehren konfrontiert. Für 997'000 Franken will man den Bewohnern der Villa Michalski die gleichen Wohnqualitäten bieten wie im Neubau und baut in sämtlichen Zimmern Nasszellen ein. Zudem werden veraltete Installationen ersetzt.

1978 Mit dem Einweihungsfest des Neubaus mit 56 Pensionärzimmern am 30. Juni wird das Alterswohnheim nun offiziell Alterswohnheim Am Wildbach genannt.

1987 10 Jahre nach der letzten Krediterteilung kommt bereits wieder die Frage auf, ob das bestehende Heim an der Spitalstrasse 22 erweitert oder in Kempten ein zweites Haus gebaut werden soll. Die Gemeindeversammlung entscheidet sich für die Erweiterung.

1991 Wird der Erweiterungsbau von Architekt Dr. Frank Krayenbühl, Zürich, in Angriff genommen mit dem Spatenstich am 15. Juli.

1994 Mit einem Tag der offenen Tür wird am 10. September der Bauabschluss festlich gefeiert.[2]

1997 Am 3. Juni stimmt die Gemeindeversammlung dem Erwerb der Liegenschaft Alte Notariatsstrasse 7 zum Preis von 1,8 Millionen Franken zu. Mit geschätzten Kosten von 701'000 Franken wird die Liegenschaft für die Nutzung als Wohngemeinschaft des Alterswohnheims Am Wildbach und als Spitex-Stützpunkt umgebaut.[3]

Links Haus „Ahorn“, rechts Haus „Esche“

1998 Im Hauptgebäude entsteht eine Rezeption mit Bibliothek und Kiosk. Der Wildbach-Club wird gegründet.[4]

Am 5. Dezember wird das Haus Lärche, Alte Notariatsstrasse 7, eingeweiht.[4]

2000 Die Erweiterung der Caféteria wird vom 20. bis 25. November gefeiert.[4]

2007 Das 1978 erstellte Haus „Ahorn“ ist sanierungsbedürftig. Zudem ist der Bedarf an 20 zusätzlichen Heimplätzen ausgewiesen. An der Urne bewilligen die Wetziker am 15. April 1,19 Millionen Franken für einen Projektierungskredit für die Sanierung und eine Erweiterung des Alterswohneims Am Wildbach.[5]

2008 Ein 13-Millionen Kredit wird zur Abstimmung vorgelegt. Vorgesehen ist die Sanierung des Hauses „Ahorn“ mit 80 Betten. Zudem soll ein dreigeschossiger Neubau das Heim um 20 Zimmer erweitern.[6] Das gesamte Projekt ist mit 25,1 Millionen Franken veranschlagt, wovon der Gemeinderat bereits 11,9 Millionen Franken als gebundene Ausgaben bewilligt hat.[7]

2009 Der Spatenstich für die Sanierung und den Neubau findet am 17. April statt.[8] Um eine ausgegliederte Pflegewohngruppe ins Alterswohnheim Am Wildbach zu integrieren, werden die beiden Dienstwohnungen aufgelöst und umgebaut. Für dieses Projekt wird der Gemeindeversammlung ein Kredit von 495'000 Franken unterbreitet.[9] Im Dezember ist der Rohbau für das neue Haus „Schirmling“ fertig.[10]

2010 Als Abschluss der ersten Bauetappe wird am 17. Juli ein Tag der offenen Türe durchgeführt. Nach 15 Monaten Bauzeit ist der Erweiterungsbau „Schirmling“ fertig gestellt. Das Gebäude wurde vom St. Galler Architekturbüro Armin Benz Martin Engeler entworfen. Bereits im April hat der Verein Spitex Wetzikon-Seegräben seinen Stützpunkt im Erdgeschoss des Neubaus bezogen.[11]

2012 Am 9. Juni wird der Öffentlichkeit die neugestaltete Parkanlage beim Haus Buche gezeigt. Während eines Tages der offenen Tür finden geführte Rundgänge durch die Parkanlage statt.[12]

2014 Nach 25-jähriger Anstellung als Heim- und Zentrumsleiter geht Urs Brunschwiler Ende Januar in Pension. Nachfolgerin wird Brigitte Riederer. Als Leiterin des Alterswohnheims Am Wildbach ist sie für die personelle, organisatorische und fachliche Führung verantwortlich.[13]

2015 Das Wildbachfest findet am 12. September unter dem Titel „Sonnenblumenfest im Wildbach“ statt.[14]

Parkanlage im Juli 2012

2017 Auf dem Flachdach des Hauses „Esche“ wird eine Photovoltaikanlage montiert.[15]

2022 Krankheitsgedingt müssen zwei Birken und eine Linde gefällt werden. Sie werden durch ihresgleichen ersetzt.[16]

Neuer Name: Das Alterswohnheim Am Wildbach wird zum Pflegezentrum Wildbach. Grundlage für diesen Schritt ist die Strategie Pflegenzentrum Wildbach 2027, die auf den Wandel der stationären Langzeitpflege reagiert. Das Pflegezentrum Wildbach bietet verteilt über die Häuser Ahorn, Buche, Esche und Schirmling 182 Plätze für pflegebedürftige Personen.[17]

Die Häuser Alterswohnheim Am Wildbach

  • Im Jahre 2010 gehören folgende Gebäude an der Spitalstrasse 22 zum „Alterswohnheim Am Wildbach“

Tafel Kulturgüterschutz

Informationstafel KGS 2014

Der Altbau des heutigen Alterswohnheims wurde 1907 nach den Plänen von Johannes Meier als Wohnhaus für den bedeutenden Arzt Dr. Michalski erbaut. Die Anlage umfasste damals nebst dem Wohnhaus auch einen Pferdestall, ein Schwimmbad sowie einen eigenen Tennisplatz. Der Reichtum der Ärzte von damals war nicht nur Zeichen des wirtschaftlichen Erfolges, sondern auch der Bedeutung der medizinischen Entwicklung jener Zeit. 1923 wurde anlässlich der Umnutzung in ein Altersheim protokolliert, dass das Wohnhaus Platz für etwa 30 bis 40 Personen bieten werde.[18]

Siehe auch

Literatur

Bestand Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

TitelTypAutor(in)JahrVerlagDK-ZifferZugang
Führungshandbuch Alterswohnheim WetzikonKopien gebundenDavid Buck-Krapf1977Alterswohnheim Wetzikon307frei zugänglich

Ansichtskarten Villa Michalski, Alters- und Bürgerasyl

Fotos

Alterswohnheim am Wildbach, allgemein

Diasammlung Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Erweiterungsbau Haus Esche

Alters- und Bürgerasyl

Parkanlage

Modelle

Weblinks

Lage

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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Broschüre 75 Jahre Alterswohnheim Am Wildbach, Ausgabe 1999
  2. PR-Beilage Zürcher Oberländer vom 8. September 1994
  3. Zürcher Oberländer 3. September 1997
  4. 4,0 4,1 4,2 Aufzeichnungen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon durch alt Chronistin Renate Oberle
  5. Weisung und Abstimmungsprotokoll vom 15. April 2007
  6. Zürcher Oberländer 15. März 2008
  7. Wetziker Spiegel April 2008
  8. Medienmitteilung Gemeinderat 17. April 2009
  9. Medienmitteilung Gemeinderat 23. September 2009
  10. Medieninfo aus dem Stadthaus Wetzikon, 7. Dezember 2009
  11. Medienbericht aus dem Stadthaus 28. Juni 2010
  12. Zürcher Oberländer, 6. Juni 2012
  13. regio 24. Juli 2014
  14. regio 10. September 2015
  15. ZO 13. März 2017
  16. Medienmitteilung Stadt Wetzikon, 11. November 2022
  17. Medienmitteilung Stadt Wetzikon, 15. Juni 2022
  18. Kulturgüterschutz Wetzikon-Seegräben, 2002 (KGS)
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