Jacques Linsi
Jacques Linsi | |
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Vorname: | Jacques |
Nachname: | Linsi |
Geschlecht: | männlich |
Geburtsdatum: | 25. Juni 1863 |
Geburtsort: | Oberbalm |
Todesdatum: | 9. November 1935 |
Todesort: | Kloten |
Beruf: | Unternehmer, Stickereifabrikant |
Jacques (Jakob) Linsi (geb. 25. Juni 1863 in Oberbalm; gest. 9. November 1935 in Kloten). Er lernte das Handwerk in der „Ochsesticki“ und führte später an der Bahnhofstrasse 71 (Gemeindestube) eine Stickerei. Für seine Verkaufsfirma arbeiteten zeitweise bis zu sechzig Einzelsticker.
Leben
1863 Geboren auf dem Anwesen zum Kreuz in Oberbalm, das seine Grosseltern 1850 übernommen hatten. Hier verbrachte Jacques Linsi mit fünf Geschwistern (Berta *1861, Anna, Hermann, Ida und Otto) seine Jugendjahre.[1]
1878 Um die Existenzfrage seiner Familie zu sichern, wird der fünfzehnjährige Jacques Linsi in das Stickereigeschäft H.&J. Weber in Kempten geschickt. In der sogenannten Ochsesticki erlernt er das Handfädeln.[1]
1880 Nach einem Stellenwechsel in der Stickerei Honegger-Wettstein (Hinwil) zieht es Linsi zu der Stickerei Weber-Büeler im Feld, einem früheren Mitbesitzer der „Ochsesticki“. Während sieben Jahren bleibt er der Firma treu.
1887 Heirat mit Sophie Meier (*1862†20. April 1903). Sophie Meier war Weberin im Seiden-Webereigeschäft Werdmüller-Stocker (nachher Werdmüller-Dürsteler), Bahnhofstrasse 231. Gemeinsam mieteten sie eine 3 Zimmer-Wohnung im 1. Stock bei Gretler an der Ankengasse in Kempten.[2]
Um 1888 Jacques Linsi kauft in der Mauren von Herrn Brunner Bauland an der Hinwilerstrasse 31 und lässt einen Neubau Wohnung und Sticklokal erstellen. Die ganze Wiese, ca. eine Juchart war ihm zu gross. Herr Brunner kam Linsi entgegen. So übernahm die obere Wiesenhälfte Herr Werdmüller-Stocker für den Kindergarten Kempten.[2]
Geburt der Tochter Sophie Linsi (*21. Juni 1888†25. März 1976).[3]
1895 Am 6. März kauft Jacques Linsi von Gemeinderatsschreiber Heinrich Hotz um die Summe von 460'000 Franken ein Wohnhaus, Stickereigebäude, ein Zinnen- und Dampfhausanbau, ehemals Stickerei Guyer & Hirzel, Bahnhofstrasse 71.[2]
1899 Geburt des Sohns Jacques Linsi (*18. April 1899†27. April 1978).[3]
1903 Jacques Linsi's erste Ehefrau Sophie stirbt.[3]
Um 1905 Heiratet Jacques Linsi Elise Wolf (Julie Elisabeth Wolf) (*1864).[1]
1906 Tochter Sophie (*1888) reist als Achtzehnjährige zu ihrem Onkel Otto Linsi nach Paris, wo sie neben dem Besuch einer kaufmännischen Schule in dessen Haushalt und Fabrikationsbetrieb mithilft. Otto Linsi betrieb in Asnières (Seine) eine Fabrik für sterilisierbare Glasspritzen. 1910 heiratet sie den Tierarzt Rudolf Müller.[1]
Jacques Linsi verkauft am 29. August 2386 m² Land an die Gebrüder Tobler & Co., Fabrikation und Export von mech. Stickereien, Teufen. In der Folge wird an der Kratzstrasse 35 ein Stickereigebäude erstellt. Die Firma setzt Jacques Linsi als Betriebsleiter ein. Seine selbstständige Handstickerei und Ferggerei führt er in gewohnter Weise weiter.[1]
1915 Am 28. Juli 1915 kauft Jacques Linsi die Schifflistickerei.[4]
1918 Am 21. November verkauft er die Fabrik an der Kratzstrasse 35 an Leo Bodmer-Vogel, geb. 1880, von Zürich, Talstrasse 79 in Zürich 1.[4]
1926 Nachdem der Gemeindestubenverein am 4. November seine Liegenschaften, Bahnhofstrasse 71, erwirbt und eine Gemeindestube einrichtet, zieht Jacques Linsi mit der Gattin Elise (Julie Elisabeth) nach Kloten.[5]
Siehe auch
Pressespiegel
Dokumente
Literatur
- Ein Leben für die Stickerei; Jacques Linsi (Oberbalm) - weltwirschaftliches Lehrstück. Heimatspiegel Oktober 1986 - Autorin: Susanne Sorg-Keller
Fotos
Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
Personenarchiv Jaques Linsi
- Kassabuch Jacques Linsi, Stickerei Oberbalm - Schenkung Vreni Müller (2007)
- Abdankungsrede des Pfarrers für Jacques Linsi von Wetzikon, bestattet in Kloten am 13. November 1935
- Brief von Jacques Linsi an Enkelin Elsbeth Müller (*1916)
- Auszug aus dem Eheregister 1899 - Diener Heinrich, Sticker und Anna Linsi
- Nachfahrenliste Heinrich Linsi - Schenkung Vreni Müller (2024)
- Datenträger_66 - Schenkung Vreni Müller (2024)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Heimatspiegel Oktober 1986
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Biographie der Familie Linsi, notiert von Jacques (Jakob) Linsi, Februar 1931
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Nachfahrenliste Heinrich Linsi, von Vreni Müller, Zürich im Personenarchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ 4,0 4,1 Abschrift aus dem Grundprotokoll, Kopie im Strassenarchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ Abdankungsrede Bestattung von Jacques Linsi am 13. November 1935 in Kloten