Mühle Kempten
Chronik
Um 1540 Erste Erwähnung einer Mühle an dieser Stelle in einer Besitzurkunde. Inhaber: Jakob Frei aus der Harlachen.[1][2]
1570 Sohn Hermann Frei übernimmt den Betrieb.[1]
1600 Besitzer: Uli Egli von Kempten.[1]
1612 Besitzer: Junker Hans Rudolf Meiss.[3]
1620 Besitzer:Jakob Nägeli.[1][2]
1630 Besitzer: Heinrich Wolf von Untermedikon.[2][3][1]
1660 Besitzer: Hans Jakob Wolf.[2][3][1]
1700 Besitzer: Sohn Jakob Wolf.[2][3][1]
1719 Besitzer: Sohn Rudolf Wolf.[3][1]
1725 Besitzer: Sohn Hans Wolf. Kaufpreis 6453 Gulden. Zieht später auf die Mühle Edikon.[1]
1725 oder 1726 Hans Wolfs Brüder Jakob, Hs. Jakob, Hs. Erhard und Achior verkaufen die Liegenschaft wegen allzu grosser Schuldenlast an Hauptmann Hans Heinrich Büeler von Walfershausen (später auf Mühle zu Hegnau).[2]Die Mühle Kempten umfasste damals das Haus mit der Mühle darunter (3 Mal- und 1 Rellgang), eine Scheune und ein kleineres Gebäude „annert der Gass“ mit einer Reibe und einem weiteren Mahlgang, eine Oele und eine Säge. Das zugehörige Heimwesen zählte insgesamt nur noch 33½ Jucharten Wiese, Acker, Weide und Wald. Kaufpreis: 7220 Gulden.[1]
1740 oder 1742 Besitzer: Hans Jakob Gujer aus der Mühle Oberuster. Kaufpreis: 8200 Gulden bei gleichem Umfang wie 1726. Dazu „alles vorhandene Mülligschirr, 1 Lohnkasten, 1 Mehlkasten, 1 Obstkasten, 1 aufgerüsteter Wagen, 1 Müllikarren mit Räder, 2 Pferde, 1 Kuh, 1 Holzkette, 1 Tollenkessi, 1 aufgerüsteter Pflug, 1 Egge, das vorhandene Heu, 1 Oelpfanne, 1 Oeltuch, 1 Brente“.[1][2][3]
1762 Sohn Hans Gujer teilt mit seinen Geschwistern. Er übernimmt die Mühle Kempten, sein Bruder Hs. Heinrich die Mühle Bäretswil, die drei Schwestern werden mit je 1150 Gulden ausverkauft und erhalten zusammen mit ihrer Mutter das Wohnrecht im elterlichen Haus. Guthaben im Gesamtbetrage von 2085 Gulden 28 Schilling 10 Heller, dazu das Inventar: 6 Pferde, davon 2 Füllen, 5 Schweine, 1 Weinwagen, 1 Kernenwagen, 2 Pflüge, 2 Rätschen, 7 nussbaumene Läden, 50 Säcke, 18 Fässer, 3 Standen, 1 Zuber, 3 Winden, 2 Hebeisen, 1 Holzhütte, 6 Weinketten, 1 Wagenkette, 1 Schleifstein, 1 Schneidstuhl, 50 Viertel gedörrtes Obst und 8 Viertel gedörrte Kirschen. Bestand des zugehörigen Heimwesens: 45 Jucharten Wiese, Acker, Weide und Wald.[1]
1794 Bau der Oel- und Reibemühle.[3]
1807 Mühlenneubau, Landwirtschaftsbetrieb, Kundensäge und Mühle, Wirtschaft, hauptsächlich Verpflegung der Kundschaft.[4]
1809 Besitzer: Sohn Heinrich Gujer. Er kauft seine fünf Geschwister aus (die Schwestern Elisabeth und Margaretha sind mit den Müllern Wuhrmann zu Dübendorf und Wegmann zu Illnau verheiratet).[1]
1813 Müller Gujers Erben: Mühle, Oele, Reibe, Wohnhaus.[5]
1835 Joh. Rudolf Gujer kauft mit Reinhart die Mech. Spinnerei im Neutal. Sein Vater betrieb die Mühle in Bauma.[3]
1839 Wohnhaus mit Schopf und gewölbtem Keller.[5]
1841 Mühlegebäude, zwei Wasserräder betreiben Mühle und Oele. Wasserspeisung aus dem Mühleweiher.[3][5]
1842 Heinrich Gujer.[5]
1844 Sohn Joh. Heinrich Gujer (*1812) wird Gemeindepräsident von Wetzikon.[1]
1850 Johann Heinrich Gujer, Wohnhaus mit Mühlegebäude, 2 Wasserräder, Sägegebäude, Oel- und Reibemühle, Wohnhaus mit Schopf und gewölbtem Keller, Scheune, Holz- und Wagenschopf, Ladenschopf.[3][5]
1851 Erweiterung des Wasserrechts gemäss Protokoll des Regierungsrats des Kantons Zürich.
1857 Bewilligung an Gujer & Flachsmann & Co. auf dem sogenannten Mühleplatz im Kemptnertobel ein Sägewerk zu erstellen und an zwei Stellen Wuhren (Wehre) in den Kemptnerbach zu legen (Oberer Weiher).[3][5]
1872 Besitzerin: Lina Thekla Gujer.[5]
Johannes Graf (*25. Dezember 1839 in Bäretswil) übergibt seine Sennerei dem einen Sohn und erwirbt gemeinsam mit Johannes Egli aus der Stockrüti, Bäretswil, am 2. Juli die Mühle Kempten und das dazu gehörende Holzgeschäft von Luise Gujer.[3]
1876 Johann Graf, Alleineigentümer. Kundensäge, Kundenmühle, Landwirtschaft und Wirtschaft.[5]
1877 Installation einer Girardturbine.[5]
1881 Jakob Graf, Besitzer Säge Stockrüti mit Wasserrecht.[5]
1886 Oele- und Reibegebäude abgebrannt.[5]
1903 Neue Wasserkraftanlagen mit Turbinen.[5]
1919 Nach dem Tod von Johannes Graf-Egli übernimmt Sohn Jakob Graf-Honegger (*26. März 1867†6. Juli 1929) die Sägerei und das Hobelwerk. Er ist zu diesem Zeitpunkt bereits Mitinhaber des Sägereibetriebes und treibt Holzhandel in Österreich und in den Balkanstaaten. Sohn Adolf Graf-Heusser (*28. August 1877†15. April 1948), geschulter Müllereifachmann, erhält die Mühle.[5]
1910 2 Francisturbinen.[6]
1929 Im Krankenasyl Neumünster, wo er sich einer Operation unterzog, stirbt Jakob Graf-Honegger.[7] und sein Bruder Adolf übernimmt den ganzen Betrieb.[8][5]
1947 Wird der Mühlenbetrieb eingestellt.[9]
1948 Wird der Wasserantrieb der Mühle eingestellt.
Siehe auch
- Mühlestrasse 27
- Wilhelm Graf AG (Sägewerk)
- Mühlestrasse 28
- Mühlestrasse 26
- Mühlestrasse 25
- Weberei Oberkempten
Pressespiegel
- Sonderdruck aus Schweizer Holzbau 4/1991: Wiederaufbau der Alten Mühle in Wetzikon-Kempten, Autor: Paul Grunder, Teufen AR
Dokumente
- Studie zur teilweisen Erhaltung von zwei Wasserkraftanlagen im Chämptnertobel Gemeinde Wetzikon Denkmalpflege des Kantons Zürich und Basler&Hofmann, Oktober 1991
- Situationsplan - Beilage zur Studie zur teilweisen Erhaltung von zwei Wasserkraftanlagen im Chämptnertobel Gemeinde Wetzikon Denkmalpflege des Kantons Zürich und Basler&Hofmann, September 1991
Zeichnungen
Filme
Film | Autor(in) | Jahr | Farbe | Ton | Dauer | Signatur | Zugang | YouTube |
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Kemptner Tobel (1938) | Familie Robert Stucky | 1938 | nein | nein | 6 | F117 | online zugänglich | hFZeg2xBKb4 |
Fotos
Allgemein
Tobelfest 20. Juni 1981
Lage
Einzelnachweise
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 Chronologische Auflistung von Jakob Zollinger, 18. Juni 1981
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Felix Meier: Geschichte der Gemeinde Wetzikon, Seite 265
- ↑ 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 Chronologie Mühle Kempten, verfasst von Lehrer Hans Ehrismann, Kopie im Gewerbearchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ ZO 13. Oktober 1973
- ↑ 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 5,11 5,12 5,13 Walter Sprenger: Chronist Bauma, Januar 1992, Chronologische Auflistung im Gewerbearchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ Protokoll der Baudirektion Kanton Zürich
- ↑ Der Freisinnige, Band 77, Nummer 156, 9. Juli 1929 - Todesanzeige
- ↑ Chronik von Wetzikon, 1929
- ↑ Aufzeichnungen Datenbank Archiv Ortsgeschichte Wetzikon