Mühlestrasse 27
Chronik
1807 Datierung Wohnhaus mit Nebennutzung (Vers. Nr. 218).[1]
1987 Am 21. September zerstört ein Brand das obere Geschoss im Hauptgebäude. Der Schaden übersteigt eine halbe Million Franken.[2]
2018 Nutzungsänderung mit Umbau der Schreinerei zu Ausstellungs-, Büro- und Lagerräumen (Denkmalinventarobjekt K 83).[3]
Inventar Denkmalpflege Zürich - 1973
Ehemalige Mühle/Taverne
Eine Mühle an dieser Stelle erwähnt um 1540, das jetzige Gebäude von 1807 auf den Grundmauern eines älteren. Zeitweise dazu Wirtschaft (Tavernengerechtigkeit). Mühle vermutlich bis Anfang 20. Jh. Heutiges Haus grosser dreigeschossiger Baukörper mit einer Zwischenart von Mansart- und Walmdach, die Dachkonstruktion eine Sehenswürdigkeit an Zimmermannskunst. Wohngeschosse zum grössten Teil stark verändert (Unterteilungen usw.).
Erstes Obergeschoss (Nordwestecke) grosse Stube, anschliessend Küche, noch einigermassen ursprünglich, vermutlich war hier die Wirtschaft (Aussage Besitzers), der Raum später unterteilt. An den Fensterfronten laut Mitteilung des Besitzers Getäfer und „Einbaukästli“ aus Nussbaumholz, alles mit Ölfarbe überstrichen.
Hauseingang: Doppelportal (Sandsteineinfassung) leicht gebogene Stürze mit Initialen, Jahrzahl und Wappen; Türe links: In der Mitte Mühlerad, daneben in begrenzten Feldern Initialen: S.G.W.I M.H und S.E.W. G.I V V. Türe rechts: Mitte Wappen (Hauszeichen?) links daneben begrenztes Feld mit Initialen: H (Mühlerad) GR rechts: 18 (Mühlerad) 07
Die Vorbauten an der Südseite des Hauses dienen seit langem dem Sägebetrieb, der Besitzer sagt, dass ein Vorbau an dieser Seite des Hauses schon immer bestanden habe, es seien dort nie Fensteröffnungen gewesen. Letzte Vorbauerweiterung 1960, der Vorbau in den heutigen Ausmassen ist architektonisch eine starke Beeinträchtigung. Der ehem. Mühlebetrieb mit Wasserrädern soll innerhalb des Hauses gewesen sein. Lager des alten Wasserrades, die Mahlsteine und die späteren Turbinen noch vorhanden.[4]
Kachelofen
Stube erstes Obergeschoss (Nordwestecke): Grosser Kachelofen mit Kaust, unihellblaue Füllkacheln, weisse Kranz- und Frieskacheln, Friesstäbli mit Girlandenornament. Grund/Kausplatte/verzierte Füsse aus Sandstein. In Sockel der Kaust Jahrzahl 1876. In Sockel der Ofentreppe Datum und Mühlerad: 18 II (Mühlerad) 007.[5]
Kellerraum
Rechts vom Hauseingang mächtiger imposanter Tragbalken, verzahnte Schichten, leichte Biegung des Balkens nach oben. Sandsteinsockel mit flach reliefiertem Zürcherwappen (Wappenfarben gemalt) beidseitig Blätterzweig, über Wappen halbes Mühlerad, unterhalb Wappen Schrift und Datum: Heinrich Gujer 1828.[6]
Spezielles
Im steinernen Hühnerhaus, nordwestlich des Hauses, hat Hr. Vollenweider senior (Schlüsselgeschäft) Fischbrutkasten eingerichtet. Die Regenbogenforellen werden knapp zweimonatig in Seitenbächen ausgesetzt. Die natürliche Nachzucht genügt lange nicht. Zur Fütterung holt er Plankton aus der Aa.[7]
Siehe auch
- Mühle Kempten
- Wilhelm Graf AG (Sägewerk)
- Mühlestrasse 28
- Mühlestrasse 26
- Mühlestrasse 25
- Weberei Oberkempten
Pressespiegel
- Sonderdruck aus Schweizer Holzbau 4/1991: Wiederaufbau der Alten Mühle in Wetzikon-Kempten, Autor: Paul Grunder, Teufen AR
Literatur
Heimatspiegel
- Nr. 9/September „Das ist doch alte Lied von den Müllern, doch immer ist es neu“. Notizen aus den Tagebüchern des Fischenthaler Landwirts und Heimwebers Heinrich Senn (1827-1915) zu den Walder und Fischenthaler Kornmühlen im Raad und im Fistel und zur Kemptner Ölmühle. Autor: Matthias Peter.
Sammlung Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
Titel | Typ | Autor(in) | Jahr | Verlag | DK-Ziffer | Zugang |
---|---|---|---|---|---|---|
Der Industrielehrpfad Zürcher Oberland 1994 | Buch gedruckt | Hans-Peter Bärtschi | 1994 | Druckerei Wetzikon | 677 | frei zugänglich |
Historische Wassermühlen des Kantons Zürich | Buch gedruckt | Hans Kocher | 1990 | Rosch Verlag Zürich | 621 | frei zugänglich |
Industriearchäologie im Zürcher Oberland 11 - 1985 | Broschüre | Verschiedene AutorInnen | 1985 | Schweizerische Verkehrszentrale | 677 | frei zugänglich |
Zeichnungen
Fotos
Lage
Weblinks
- Website industriekultur.ch - ehem. Mühle Kempten, aufgerufen am 6. Dezember 2024
Einzelnachweise
- ↑ geoportal.ch/wetzikon: Bundesamt für Statistik, eidg. Gebäude- und Wohnungsregister (GWR), aufgerufen am 6. Dezember 2024
- ↑ ZO 23. September 1987
- ↑ Amtliche Publikation, Bauausschreibung, ZO 12. März 2018
- ↑ Inventar Denkmalpflege Kanton Zürich, 1973, Inv. Nr. 5/37, 1973, Kopie im Strassenarchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ Inventar Denkmalpflege Kanton Zürich, 1973, Inv. Nr. 6/71, 1973, Kopie im Strassenarchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ Inventar Denkmalpflege Kanton Zürich, 1973, Inv. Nr. 6/72, 1973, Kopie im Strassenarchiv Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
- ↑ Aufzeichnungen alt Chronist Werner Altorfer im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon, 1978