Wildbach

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Wildbach, allgemeine Informationen

Das Quellgebiet des Wildbachs ist der Bachtel Ost/Südhang. Der Bach fliesst dann durch Hinwil und östlich der Rapperswilerstrasse im Quartier Schöneich auf das Gebiet von Wetzikon. Bei den Sportanlagen Meierwiesen verläuft der Bach in einem Bogen und unterquert dann die Spitalstrasse. Dort fliesst der Schlossbach in den Wildbach. Der Bach fliesst dann durch das Quartier Chratz, unterquert die Zürcherstrasse und die Bahnlinie und vereinigt sich dann mit der Aa und fliesst via Aabach durch das Aathal in den Greifensee.

Spezielles

Der Wildbach ist immer wieder durch Hochwasser und Überschwemmungen aufgefallen. Es wurden daher im Laufe der Jahre immer wieder bauliche Massnahmen getroffen, um den Wildbach hochwassersicher zu gestalten.

Im Jahre 1987 - 1989 wurde ein Entlastungskanal von 120 Meter Länge für Hochwasser im Wildbach gebaut.[1]

In den Jahren 2000 bis 2006 wurde im Quartier Chratz/Guldisloo im Rahmen einer Quartierplanung der Wildbach hochwassersicher ausgebaut sowie der Uferweg neu angelegt. [2]

In den letzten Jahren wurde der Hochwasserschutz in verschiedenen Teilen des Gemeindegebiets nachhaltig verbessert. So wurden am Wildbach und am Gigerbach Renaturierungen durchgeführt sowie das Hochwasserrückhaltebecken Grosswies eingeweiht.[3]

Das Hochwasserrückhaltebecken Grosswies zwischen Wetzikon und Hinwil ist 2001 offiziell eingeweiht worden. Die 6-Millionen-Baute ist in einer Bauzeit von zwei Jahren entstanden in Zusammenarbeit mit dem Kanton.[4]

Chronik

1875 Die Gerberei Ryffel legt einen Weiher an, um ihre Rindenmühle „Rindemahli“ an der Seufzerallee mit Wildbachwasser treiben zu können. In dieser Mühle wird Eichenrinde für die Gerberei gemahlen. Der Weiher wird von Kindern zum Baden benützt, hat aber noch Schlammufer.[5]

1896 Wildbachüberschwemmung

1908 21. September: Der Wildbach wird überschwemmt.[6]

1910 Grosse Wildbachüberschwemmung im Juni.

1921/1922 Wildbach-Korrektion[7]

1943 Das Wildbachbett von Unterwetzikon nach Bossikon wird unter Heimatschutz gestellt. Es dürfen keine Bäume mehr gefällt werden.[8]

1953 26. Juni: Sintflutartiger Regen, Pegel am Wildbach UW 180 cm Rekord).[9]

1973 Im August sind am Wildbach zwischen Hinwil und Wetzikon fast 1'500 Forellen vergiftet worden. Anzeichen deuteten darauf hin, dass die Meteorwasserleitung, die vom Hinwiler Industriequartier bei Bossikon in den Wildbach mündet, verdorbenes Wasser mitgeführt hatte.[10][11]

1974 Über 600 tote Forellen mussten infolge einer Wasserverunreinigung zwischen der alten und neuen Kläranlage aus dem Wildbach gefischt werden.[12]

1977 Überschwemmungen am 31. Juli. Der Sportplatz steht unter Wasser und die Kläranlage ist überflutet. Bei der Firma Aweso erreicht das Wasser die Dammhöhe.

1979 Erneutes Fischsterben am Wildbach. Bis dreitausend Forellen verendeten. Die Verschmutzung war auf Reinigungsarbeiten in der Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) zurückzuführen. Abklärungen nach der Verschmutzung führten zur Entdeckung eines Konstruktionsfehlers beim Neubau der KEZO.[13][14]

1982 Bei der Sportanlage wird der Bach tiefer und mit Biegungen angelegt.[15]

1984 Überschwemmung am 10. August.

1988 Der Regierungsrat Zürich hat für den Bau eines Hochwasserentlastungskanals am Wildbach in Wetzikon einen Kredit von 1,77 Millionen Franken bewilligt.[16]

1989 Bau eines Hochwasserdurchlasses bei der Weberei Gubelmann an der Zürcherstrasse.

1995 Für die Erneuerung der Wildbachbrücke (Bahnhofstrasse) samt Verbreiterung der beidseitigen Radstreifen bewilligt der Regierungsrat Zürich einen Kredit von 920'000 Franken.[17][18][19]

Im März bewilligt der Kantonsrat mit 100 zu 13 Stimmen einen Kredit von 6,49 Millionen Franken für Bauarbeiten (Winkeldamm und Aushub), Bachkorrektionen, Landerwerb sowie technische Arbeiten für das Hochwasserrückhaltebecken Grosswis.[20]

1999 Im April ist Baubeginn des Hochwasserrückhaltebeckens Grosswis, an der Rapperswilerstrasse gegen Hinwil. Ein Mammutwerk, das fast zwei Jahre Bauzeit bedingt.[21][22]

2001 Am 23. November findet die offizielle Einweihung des Rückhaltebeckens Grosswis statt. Kosten: 6 Millionen Franken.

2003 Gleichzeitig mit dem Neubau des Allmendplatzes Mattacher wurde im Abschnitt zwischen Kunsteisbahn und Mattacherbrücke der Wildbach naturnah gestaltet.[23]

2006 Der Wildbach in Unterwetzikon, Abschnitt Kratz bis Guldisloo, wird revitalisiert. Mit dem verbreiterten Bachlauf wird dem Wildbach wieder ein natürliches Bachbett zurückgegeben. Damit soll auch die Abflusskapazität im Wildbach auf dem Abschnitt Chratz-Guldisloo verbessert werden. Ende Oktober ist das Bauvorhaben abgeschlossen.[24]

2009 Die Seufzerallee bzw. der Wildbachweg wird im September umfassend saniert. Der Gemeinderat sprach am 2. September einen Kredit von 260'000 Franken für die Arbeiten.[25]

2017 Fischsterben am Wildbach im Hinwiler Wildbach-Gebiet. Die Verschmutzung ging vom Regenklärbecken bei der Ara aus.[26]

2023 Neue Fjorde als Treppenmodule werden an verschiedenen Standorten zugänglich gemacht. Im Abschnitt zwischen Schulhaus Bühl und Pflegenzenrum erstellte die Stadt Wetzikon Steinstufen, die fast bis ans Wasser hinabreichen. Diese ersetzen die früheren Holzstufen.[27]

Siehe auch

Literatur

  • Wetziker Spiegel 2007, Hochwasserschutz - Bäche wurden renaturisiert - Schlossbach und Wildbach erhielten ein neues Bachbett, Seite 11
  • Wetziker Spiegel 2004, Wetzikon im Bild, Frühlingsimpressionen am Wildbach, Seite 20/21
  • Heimatspiegel April 1938, Bilderseite mit Titel: Bei den Wildbachanlagen in Unterwetzikon.

Dokumente

Kunst

Fotos

von 2000 bis heute

1951 bis 1999

1989 - Sammlung Rossi

Vor 1950

Wildbachkorrektion 1921/22

Filme

FilmAutor(in)JahrFarbeTonDauerSignaturZugangYouTube
Hochwasser (1984)Radio TV Kuster198463F20vor Ort zugänglich
Hochwasser (1999)Arthur Stocker1999jaja5F21online zugänglichyxDpJV2nhYg
Winter und Hochwasser in KemptenElisabeth Seiler1999jaja15F112online zugänglich3uce16p9Phk

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Inhalt Schachtel 1 - Wildbach

  • Mappe mit Unterlagen und Messblätter - Limnigraph Kratzbrücke
  • Mappe mit Fotos
  • Mappe mit Plänen, erhalten 1997 vom Bauamt:
  • Situationsplan 1:500, 1914, über den Uferschutz am Wildbach
  • Vermarkungsplan 1:500, Teilstück oberhalb Bühlbrücke (Spitalstrasse), November 1922
  • Korrektion des Wildbaches bei den Fabriken der Gebrüder Gubelmann, November 1924
  • Situationsplan von 1898, der Bach oberhalb der alten Sennhütte in Unterwetzikon alte Badi und Rindenmahli des G. Ryffel), unterzeichnet von J. Hirzel, Baumeister zu Wetzikon im Planschrank

Stadtarchiv Wetzikon

  • Unterlagen mit Aufnahmen befinden sich unter Zivilgemeinde Unterwetzikon, IV B

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.toscano.ch/Portals/0/docs/de/referenzen/13_Wildbach_Wetzikon.pdf (Zugriff 2012)
  2. www.skw.ch/Originale/Referenzen/_3Landschaft_Gewaesser/Doku/Wetzikon_Wildbach_Chratz.pdf (Zugriff 2012)
  3. Umweltbericht 2009, Stadt Wetzikon
  4. Aufzeichnung Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  5. Schwimmbad Meierwiesen
  6. Fotos Fritz Wiesendanger
  7. Fotos Fritz Wiesendanger
  8. Chronik von Wetzikon, 1943
  9. Aufzeichnung im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  10. ZO 17. August 1973
  11. ZO 20. August 1973
  12. ZO 10. April 1974
  13. ZO 6. Juni 1979
  14. ZO 16. Juni 1979
  15. ZO 26. März 1982
  16. Tages-Anzeiger 14. März 1988
  17. ZO 31. März 1995
  18. ZO 28. Juli 1995
  19. ZO 30. September 1995
  20. ZO 8. April 1999
  21. ZO 8. April 1999
  22. ZO 26. Juli 1999
  23. ZO 16. August 2003
  24. ZO 24. Juli 2006
  25. regio 29. Oktober 2009
  26. ZO 11. Juli 2017
  27. ZO 18. Juli 2023
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